Die Diagnose COPD mit Langzeit-Sauerstofftherapie bedeutet für die Betroffenen den Verzicht auf viele Dinge wie etwa eine Reise oder einen Familienurlaub. So war es zumindest bis vor kurzem, denn die neuesten mobilen Geräte zur Sauerstoffversorgung ermöglichen Patient*innen so viel Reisefreiheit wie nie zuvor.
Mit der neu erlangten Freiheit steigt auch die Reiselust und der erste Schritt beim Planen einer Reise ist häufig der Gang zu Ihnen als behandelnde Ärztin oder als behandelnder Arzt. Damit Sie für alle Fragen Ihrer Patient*innen zum Thema Reisen mit Langzeit-Sauerstofftherapie gut gewappnet sind, haben wir in diesem Artikel das Wichtigste für Ihr Patientengespräch zusammengefasst.
Das Fundament einer gelungenen Reise ist eine gründliche und vorausschauende Planung, besonders aber mit einer einschränkenden Erkrankung. Deswegen ist es notwendig, den Patient*innen bei der Terminvergabe für ein Beratungsgespräch mitzuteilen, dass sie einen ausführlichen Reiseplan über Ort, Dauer und Umfang der Reise erstellen sollen. Dieser Plan kann dann im Gespräch mit Ihnen Punkt für Punkt durchgegangen werden. Wichtig ist, darauf zu achten, dass die geplanten Ausflugsziele und die verwendeten Verkehrsmittel dem körperlichen Leistungsvermögen der Patient*innen entsprechen, beziehungsweise, ob überhaupt eine Reisefähigkeit besteht. Wir haben für Sie eine Checkliste zusammengestellt, die Ihnen als grobe Orientierung dienen soll1,2:
Vor Antritt der Reise sollten Sie zusammen mit Ihren Patient*innen das Vorhandensein und die Aktualität folgender Dokumente überprüfen1:
Was wird noch benötigt? Die Anforderungen an das Urlaubsgepäck sind natürlich stark davon abhängig, welches Transportmittel mal wählt.3 In der Bahn gibt es andere Dinge zu beachten als auf einem Schiff. Will man zum Beispiel mit dem Flugzeug verreisen, muss man sein Sauerstoffgerät bei der Fluggesellschaft anmelden, man benötigt eine Flugtauglichkeitsbescheinigung und vieles mehr.2
Um trotz der unterschiedlichen Anforderungen den Überblick nicht zu verlieren, hat COPD-Deutschland einen Flyer veröffentlicht, der auf unterschiedliche Reisepläne angepasste Checklisten und Hinweise enthält. Dieser Flyer kann den Patient*innen entweder digital über den Link oder ausgedruckt zur Verfügung gestellt werden, wobei Sie ihnen natürlich gerne anbieten können, für Rückfragen zur Verfügung zu stehen.
Die Reise ist mit Ihnen besprochen, die benötigten Dokumente sind besorgt. Doch die Patient*innen müssen noch ein wenig Geduld haben, bevor es losgehen kann. Zusätzlich zum ärztlichen Beratungsgespräch sollten die Patient*innen auch ihren Sauerstoffversorger für einen reibungslosen Ablauf der Sauerstofflieferung kontaktieren. Manche Versorger liefern sogar Sauerstofftanks direkt an den Urlaubsort. Möglicherweise kann dieser Reisebüros empfehlen, die auf das Thema Reisen mit Sauerstoff spezialisiert sind. Die Krankenkasse muss unbedingt vor Reiseantritt kontaktiert werden, um abzuklären, was im Ausland erstattet wird. Besonders wie die Kostenerstattung der Sauerstoffversorgung und der Behandlung während des Urlaubs geregelt ist.3 Bei Privatversicherten sind die Regelungen abhängig vom Versicherungsvertrag sehr unterschiedlich.
Eine Auslandskrankenversicherung mit Rücktransport ist empfehlenswert. Weitere Reiseversicherungen sollten mit Versicherungsspezialist*innen besprochen werden.1
Abschließend ist es wichtig, dass man zu Beginn der Planung die lange Vorbereitungszeit nicht aus den Augen verliert. Bis alle wichtigen Dokumente vorliegen können Monate vergehen. Wenn man jedoch früh genug mit der Planung beginnt und die oben genannten Punkte abarbeitet, sollte einer Reise mit Langzeit-Sauerstofftherapie nichts mehr im Weg stehen.
Referenzen:
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