Mädchen mit Down-Syndrom und ihre Bezugspersonen haben möglicherweise mehr Schwierigkeiten im Umgang mit Pubertät, Menstruation und Sexualität als Jugendliche ohne Erkrankung. Eine Studie zeigt nun, wo die Bedenken der Angehörigen besonders groß sind.
Brasilianische Forscher haben eine Querschnittsstudie durchgeführt, um die Bedenken von Eltern und anderen Betreuungspersonen von Mädchen mit Down-Syndrom (DS) in Bezug auf Menstruation, Verhütung und Sexualität zu untersuchen. Für die Studie wurden Meinungen von 100 Bezugspersonen von Mädchen mit DS, die bereits die Menarche erreicht hatten, mithilfe eines Fragebogens dokumentiert.
Die meisten Betreuungspersonen (57 %) gaben an, dass sie ihrem Kind romantische Beziehungen, einschließlich sexueller Handlungen, erlauben würden, wobei 2 % der befragten Betreuungspersonen berichteten, dass ihr Kind bereits Geschlechtsverkehr hatte. Nach Angaben der befragten Angehörigen hatten 14 von 78 (17,9 %) Personen Verhütungsmethoden angewendet, wobei Gewichtszunahme die häufigste Nebenwirkung war (43 %). Die häufigste Sorge der Angehörigen betraf jedoch die Menstruationsblutung der Mädchen, die 9 Jahre oder älter waren.
Die Forscher kamen zu dem Schluss, dass die sexuelle Entwicklung von Frauen mit DS mit der von Frauen ohne DS vergleichbar ist. Frauen mit Down-Syndrom würden immer unabhängiger, was es nach Ansicht der Autoren erforderlich macht, Pflegekräfte und Hausärzte bei der Bewältigung von Schwierigkeiten im Zusammenhang mit Menstruation, Verhütung und Sexualpraktiken anzuleiten, so die Studienautoren.
Die Ergebnisse dieser Studie bieten wertvolle Einblicke in die spezifischen Anforderungen an die gynäkologische Versorgung von jungen Mädchen und Frauen mit DS und zeigen, wo die Sorgen bei Eltern und Betreuern liegen. Die Forscher hoffen, dass ihre Befragung zu einem tieferen Verständnis der einzigartigen Bedürfnisse von Menschen mit DS beiträgt und Ärzte sensibilisiert für die Bedenken von Angehörigen einzugehen und Patientinnen anzuleiten.
Dieser Text basiert auf einer Pressemitteilung der American Academy of Family Physicians. Hier findet ihr die Originalpublikation.
Bildquelle: Reproductive Health Supplies Coalition, unsplash.