Ein Nagelpilz ist langwierig in der Behandlung. Das kann Arzt und Patienten frustrieren. Lest hier, ob ihr auf dem neuesten Stand in Sachen Therapie seid.
Die Onychomykose ist eine Pilzinfektion des Nagels, die in der Regel durch Dermatophyten verursacht wird. Zehennägel sind 4-mal häufiger betroffen als Fingernägel. Unbehandelt kann ein Nagelpilz zur kompletten Zerstörung der Nägel führen. Onychomykosen kommen bei ca. 15 % der Menschen in Deutschland vor und sind meist sehr hartnäckig. Mindestens jedem zweiten Nagelpilz geht außerdem ein Fußpilz (Tinea pedis) voraus.
In einem neuen Review analysierten Forscher die aktuelle Studienlage zu Therapieregimes der Onychomykose und verglichen diese im Hinblick auf ihre Wirksamkeit. Sie fokussierten sich hierbei auf Monotherapien. In ihre Analyse schlossen sie 35 Monotherapien aus 21 Studien ein und verglichen ihre Wirkung in Bezug auf die Heilung, wobei sie diese als Symptomfreiheit und das Fehlen von Dermatophyten nach einem Jahr definierten. Auch die Sicherheit der Therapie und unerwünschte Wirkungen wurden berücksichtigt. Zu den neueren Wirkstoffen, die in den Publikationen vorkamen, gehörten Posaconazol und Oteseconazol.
Die Autoren stellten im Zuge ihrer Arbeit fest, dass einige Therapieschemata höhere Heilungsraten aufwiesen als andere. So hatte z. B. Terbinafin 250 mg täglich über 12 Wochen eine höhere Heilungsrate als Fluconazol 150 mg wöchentlich über 12 Monate. Auch war die Wahrscheinlichkeit einer Heilung nach einem Jahr bei Terbinafin über 24 Wochen signifikant höher als bei Terbinafin über 12 Wochen angewendet. Die Autoren bewerten außerdem einige Triazole wirksamer als das Allylamin-Derivat Terbinafin.
Die Ergebnisse sollen Ärzten und Patienten bei der Entscheidungsfindung über die am besten geeignete Behandlung helfen – insbesondere angesichts der wachsenden Besorgnis über die Terbinafin-Resistenz, so die Autoren.
Die Publikation findet ihr hier.
Bildquelle: Toa Heftiba, unsplash