Noch nie hat das hochpathogene aviäre Influenzavirus des Subtyps H5 in einem solchen Ausmaß zirkuliert und so viele Spillover-Infektionen bei Säugetieren verursacht. Lest hier, was es mit der Dynamik auf sich hat.
Ob Lachmöwen in Deutschland, Basstölpel im Vereinigten Königreich, Grizzlys in den USA oder Seelöwen in Chile – aus der saisonalen Epidemie bei Wildvögeln ist längst eine Panzootie geworden. Die Vogelgrippe beschäftigt Wissenschaftler, Landwirte, Ornithologen und Behörden. Nach einem Kick-off-Meeting hat das vom Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) koordinierte Konsortium KAPPA-FLU seine Arbeit zum hochpathogenen aviären Influenzavirus (HPAIV H5) aufgenommen.
Ziel von KAPPA-FLU ist es, die Dynamik und den Zusammenhang von HPAI H5-Viren in Wildvögeln, Geflügel und der Umwelt zu verstehen – einschließlich der Auswirkungen des Klimawandels und zoonotischer Risiken. Die Konsortialpartner aus drei Kontinenten und verschiedenen Disziplinen ermöglichen diesen wichtigen One-Health-Ansatz.
KAPPA-FLU soll außerdem die risiko- und wissensbasierte Überwachung verbessern sowie neue und kosteneffiziente Präventions- und Bekämpfungsmöglichkeiten (einschließlich Impfungen) für HPAIV bei Geflügel und Wildtieren ermitteln, die die menschliche Gesundheit, den Tierschutz, die Erhaltung der Wildtiere und die Nachhaltigkeit der Geflügelproduktion verbessern.
Martin Beer, Leiter des Instituts für Virusdiagnostik des FLI und Koordinator des Kappa-FLU-Konsortiums: „In dieser Zeit dramatischer H5N1-Ausbrüche ermöglicht uns KAPPA-FLU, eine Fülle von Forschungskompetenzen zu bündeln, um dringende Forschungsfragen wie die Faktoren, die die Ausbreitung dieser Viren vorantreiben, oder das Risiko einer zoonotischen Übertragung anzugehen.“
Dieser Artikel basiert auf einer Pressemitteilung des Bundesforschungsinstituts für Tiergesundheit. Die Studie haben wir euch hier und im Text verlinkt.
Bildquelle: Engin Akyurt, unsplash