Sportliche Aktivität spielt eine immer wichtigere Rolle bei der Bewältigung gesundheitlicher Herausforderungen, insbesondere im Rahmen von Brustkrebs.
Bei der häufigsten Krebsart von Frauen, dem Brustkrebs, entsteht eine große Belastung für die Betroffenen und deren Familien. Die Diagnose kann Ängste, Unsicherheiten und körperliche Beeinträchtigungen auslösen, die sich stark auf die Lebensqualität auswirken können.
Daher nimmt die Bedeutung eines ganzheitlichen Ansatzes, bei dem Sport und körperliche Aktivität eine wesentliche Rolle zur Behandlung der Krankheit und Genesung der Betroffenen spielen, zu. Die aktuelle S3-Leitlinie empfiehlt beispielsweise 150 Minuten moderate oder 75 Minuten anstrengende körperliche Bewegung pro Woche bei Brustkrebspatientinnen.1 Durch den Sport wird viel Energie verbraucht und es könnte u. a. der BMI normalisiert werden. Es gibt aber auch Hinweise darauf, dass sich mit Sport die Prognose verbessern lässt.1
In einer Studie mit postmenopausalen Patientinnen, die zum Zeitpunkt der Teilnahme im Median eine Überlebenszeit von sechs Jahren hatten, wurden die Effekte körperlicher Bewegung untersucht. Dabei wurde ein deutlicher Zusammenhang zwischen der Mortalitätsrate und der körperlichen Aktivität festgestellt. Die Gruppe, die regelmäßig körperlich aktiv war, zeigte im Vergleich zur inaktiven Gruppe ein um 60 % reduziertes Sterberisiko (HR 0.42 [95%CI, 0.21-0.85]).
Unter den Formen der moderaten Bewegung, die in dieser Studie berücksichtigt wurden, fielen unter anderem schnelles Gehen sowie entspanntes Fahrradfahren. Außerdem wurde nicht nur das Sterberisiko reduziert, sondern auch eine bessere Lebensqualität in der körperlich aktiven Gruppe beobachtet. Die Ergebnisse dieser Untersuchung betonen somit die Bedeutung regelmäßiger körperlicher Aktivität als unterstützende Maßnahme für postmenopausale Patientinnen mit Brustkrebs, um die Lebenserwartung zu erhöhen und die Lebensqualität zu verbessern.2
Es ist wichtig, dass jede Patientin individuell betrachtet wird, da die Behandlungspläne und körperlichen Einschränkungen variieren können. Vor der Aufnahme eines Bewegungsprogramms sollte daher immer eine Rücksprache erfolgen, um sicherzustellen, dass die gewählten Bewegungsarten den persönlichen Bedürfnissen und Gesundheitszuständen entsprechen.
Welche speziellen Bewegungsarten ab der Diagnosestellung für Ihre Patientinnen empfohlen werden, gibt es zum Nachschlagen in der „Aktiv trotz Brustkrebs“ Broschüre. Diese wurde speziell für Brustkrebspatientinnen entwickelt, um sie bei der Integration von Bewegung und körperlicher Aktivität in ihren Behandlungsplan zu unterstützen.
Zu einer ganzheitlichen Brustkrebsbehandlung gehört auch die richtige Ernährung. Wie diese genau aussehen könnte, lesen Sie in unserem Ernährungsbeitrag.