Schwammige Haut ist nicht erstrebenswert – oder doch? Warum der Vergleich ganz gut funktioniert und wieso diese Eigenschaft auch unsere Haut prall macht, lest ihr hier.
Die hydraulische Permeabilität – die Fähigkeit des Wassers, sich in alle Richtungen durch ein komplexes multizelluläres Gewebe zu bewegen – ermöglicht es der Haut, ihren Turgor zu erhalten und prall zu erscheinen.
Ein neuer Ansatz zur Quantifizierung der hydraulischen Durchlässigkeit der Haut offenbart die schwammartigen Eigenschaften der Dermisschicht. Alan J. Grodzinsky, Gustavo S. Luengo und Kollegen haben eine neue Methode zur Messung der hydraulischen Durchlässigkeit der Haut entwickelt. Die Autoren untersuchten 14 menschliche Hautproben mit einer Polystyrol-Nanosonde mittels Rasterkraftmikroskopie und interpretierten die Ergebnisse anhand eines kürzlich entwickelten poroelastischen theoretischen Modells. Dieser Ansatz ermöglichte es den Autoren, die biophysikalischen Eigenschaften einzelner Schichten der menschlichen ex-vivo-Haut zu quantifizieren.
Schematische Darstellung der Hautproben, die für die Nanorheologie-Experimente mit dem Rasterkraftmikroskop mit hoher Bandbreite verwendet wurden. Credit: Oftadeh et al.
Zu den Hautschichten gehören, von oben nach unten, das Stratum corneum, die Epidermis und die Dermis. Die Autoren fanden heraus, dass die hydraulische Durchlässigkeit in der Dermis am höchsten ist. Ähnlich wie Wasser aus einem Schwamm herausläuft, wenn er eingedrückt wird, bewegt sich das Wasser durch die Gewebematrix und die Zellen der Dermis, wenn es eingedrückt wird – und fließt zurück, wenn der mechanische Druck nachlässt. Das Stratum corneum wies die geringste Durchlässigkeit auf, was darauf hindeutet, dass diese Schicht eine wichtige Barriere für den Wasserverlust darstellt. Nach Ansicht der Autoren kann die Methode zur Bewertung der Wirkung von Lotionen, Cremes und anderen Hautzusatzstoffen verwendet werden, die die Haut praller machen oder ihr mehr Feuchtigkeit spenden sollen.
Dieser Artikel beruht auf einer Pressemitteilung von PNAS Nexus. Die Originalpublikation findet ihr hier.
Bildquelle: Andrej Lisakov, Unsplash+