Patienten mit Akne haben einen hohen Leidensdruck. Forscher haben jetzt in einer Metaanalyse verschiedene Behandlungen verglichen. Lest hier, welche Substanzen am besten abschnitten.
In einer Meta-Analyse untersuchten Forscher aus Taiwan die Wirksamkeit verschiedener pharmakologischer Therapien für Akne vulgaris in verschiedenen Altersgruppen und bei verschiedenen Geschlechtern. Hierfür werteten sie 221 randomisierte kontrollierte Studien mit 65.601 Patienten aus. In den Papers wurden 37 Behandlungen beschrieben, wobei das Durchschnittsalter der Patienten bei 20 Jahren lag und die durchschnittliche Behandlungsdauer 12 Wochen betrug.
Die Studie ergab, dass orales Isotretinoin die wirksamste Behandlung war, gefolgt von einer Dreifachtherapie mit einem topischen Antibiotikum, einem topischen Retinoid und Benzoylperoxid (BPO) sowie einer weiteren Dreifachtherapie mit einem oralen Antibiotikum, einem topischen Retinoid und BPO. Bei den Monotherapien haben Antibiotika oder topische Retinoide neben Isotretinoin eine vergleichbare Wirksamkeit bei entzündlichen Läsionen, während Antibiotika bei nicht-entzündlichen Läsionen eine geringere Wirkung zeigten. Darüber hinaus stellen die Autoren einen umfassenden Vergleich der einzelnen Interventionen vor und bieten damit eine Hilfestellung für die klinische Entscheidungsfindung.
Akne ist eine weit verbreitete Hautkrankheit – weltweit sind geschätzt 9,4 % der Menschen betroffen. Allein in den USA entstehen jährliche Kosten von 3 Milliarden Dollar im Zusammenhang mit der Erkrankung. Obwohl bestehende Leitlinien in der Regel durch hochwertige, randomisierte, kontrollierte Studien gestützt werden, fehlt es laut der Autoren der Metaanalyse an Forschungsergebnissen zur Wirksamkeit bestimmter Medikamente. Das betrifft insbesondere Vergleiche von Behandlungsoptionen, bei denen die Verschreibungsmuster in den einzelnen Ländern und bei den verschreibenden Fachärzten sehr unterschiedlich sind.
Orales Isotretinoin zeigte sich in der Metaanalyse als wirksamste Behandlung für Akne. Dicht gefolgt von Dreifachtherapien, die ein topisches Retinoid, Benzoylperoxid (BPO) und ein Antibiotikum enthalten. Bei den Monotherapien zeigen sowohl orale/topische Antibiotika als auch topische Retinoide eine vergleichbare Wirksamkeit bei entzündlichen Läsionen. Antibiotika zeigten bei nicht-entzündlichen Läsionen nur eine begrenzte Wirksamkeit. Aufgrund des Risikos einer bakteriellen Resistenz empfehlen die Autoren, sie nicht als alleinige Behandlung einzusetzen.
Der Beitrag basiert auf einer Pressemitteilung der American Academy of Family Physicians. Die Originalpublikation findet ihr hier und im Text verlinkt.
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