Die Osteoarthritis (Arthrosis deformans; Arthrose) stellt weltweit gesehen die häufigste Gelenkerkrankung dar. In Deutschland sind bei Personen ab 65 Jahren knapp die Hälfte der Frauen (48,1 %) und ein Drittel der Männer (31,2 %) betroffen.1
Arthrose ist eine degenerative Gelenkerkrankung, die durch einen fortschreitenden Abbau von Knorpelgewebe gekennzeichnet ist. Im Verlauf können durch Schädigung des Knorpelgewebes Entzündungsreaktionen auftreten und auch umliegende Strukturen, wie Knochen, Muskeln und Bänder, betroffen sein.1,2 Bei Adipositas scheinen zusätzlich auch metabolische Komponenten bei der Knorpeldestruktion eine Rolle zu spielen.3
Zu den allgemeinen Risikofaktoren für Osteoarthritis zählt ein hohes Alter, das weibliche Geschlecht, eine familiäre Disposition sowie eine Überlastung der Gelenke, z. B. durch Gelenkfehlstellungen und starke körperliche Aktivität bzw. Inaktivität.1,2,3 Ebenso konnte in Studien gezeigt werden, dass ein erhöhter BMI wesentlich zur Entwicklung einer Osteoarthritis beitragen kann. 1,2,3
Überschüssiges Körpergewicht übt bei Adipositas einen erhöhten Druck auf die Gelenke aus und führt zu einer starken Belastung der Gelenkknorpel.2 Dennoch ist die degenerative Gelenkerkrankung nicht, anders als man annehmen könnte, ausschließlich auf eine biomechanische Belastung des Knorpels zurückzuführen. Ursachen dieser Erkrankung sind komplexer und vielfältiger: In weißem Fettgewebe werden bestimmte Zytokine, sogenannte Adipokine oder Adipozytokine, produziert. Hierzu gehört beispielsweise auch Leptin, welches die Produktion von proinflammatorischen Zytokinen erhöht und damit eine Entzündungsreaktion in den Gelenken auslösen und aufrechterhalten kann. Durch eine chronische Entzündung können Chondrozyten und Knorpelmatrix geschädigt werden und langfristig zu der Entwicklung einer Arthrose führen. 4,5 Es besteht also ein direkter Zusammenhang zwischen dem Auftreten einer Arthrose und einem erhöhten Körperfettanteil bei Frauen und Männern: Je höher der BMI, desto größer die Lebenszeitprävalenz der Arthrose. Bei Frauen fällt dieser Effekt im Vergleich zu Männer deutlich stärker aus (Abbildung 1).
Doch damit nicht genug: In Studien konnte gezeigt werden, dass Betroffene mit Arthrose und einem erhöhtem BMI weniger gute Aussichten auf ein Therapieansprechen und damit auf einen positiven Krankheitsverlauf haben.6,7 Die Forscher stellten fest, dass Übergewicht die Wirkung einiger Rheumamedikamente beeinflusst.6,7 Das konnte vor allem bei den Medikamentenklassen Biologika, welche ihre Wirkung durch eine Hemmung einzelner Botenstoffe entfalten, sowie bei konventionellen synthetischen Wirkstoffen gezeigt werden. Auf die Effektivität von auf zellulärer Ebene wirkenden Substanzen, ließ sich dieser Effekt nicht nachweisen. Zusätzlich bestand ein deutlicher geschlechtsspezifischer Unterschied: der Einfluss des erhöhten Körpergewichts auf die Wirksamkeit der verabreichten Medikamente fiel bei Frauen deutlich höher aus.7
Nicht alle Menschen mit einem erhöhten BMI entwickeln zwangsläufig eine Osteoarthritis. Dennoch ist der Zusammenhang zwischen Adipositas und Arthrose gut dokumentiert und in weiteren Studien sollte geklärt werden, ob und in welchem Maße eine Reduktion des Fettgewebes den Krankheitsverlauf der degenerativen Knorpelerkrankung positiv beeinflussen kann.
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