Jeder kennt die Pille danach – doch kennt ihr auch die Spirale danach? Sie ist eine echte Alternative zu oralen Notfallkontrazeptiva und dabei noch sicherer. Was ihr dazu wissen müsst, lest ihr hier.
Die Pille danach steht umgangssprachlich für die seit 2015 in Deutschland nicht mehr verschreibungspflichtigen Notfallkontrazeptiva Levonorgestrel und Ulipristalacetat. Sie verschieben den Eisprung um bis zu fünf Tage nach hinten, sodass die Spermien absterben, bevor sie die Eizelle erreichen können.
Levonorgestrel ist bis zu drei Tage nach dem ungeschützten Geschlechtsverkehr wirksam und Ulipristalacetat sogar noch bis zu fünf Tage danach. Allerdings sollte die Pille danach so schnell wie möglich eingenommen werden. Lässt man sich drei oder fünf Tage Zeit und der Eisprung fand bereits in diesem Zeitfenster statt, kann man trotz Pille danach schwanger werden.
Als Spirale danach wird ein normales kupferhaltiges Intrauterinpessar bezeichnet, das auch regulär zur Verhütung verwendet wird, aber ebenso nach dem ungeschützten Geschlechtsverkehr eine Schwangerschaft verhindern kann. Bei einem Intrauterinpessar (IPU), auch als Spirale bezeichnet, handelt es sich um ein Medizinprodukt, das zur Empfängnisverhütung dient und normalerweise während der Menstruation vom Frauenarzt in die Gebärmutterhöhle eingebracht wird. Diese Spiralen sind meistens mit Kupferdraht (mit oder ohne Silberkern) umwickelt, um die kontrazeptive Sicherheit zu erhöhen.
IPU wirken als Nidationshemmer, das heißt, sie verhindern die Einnistung der befruchteten Eizelle in die Gebärmutterschleimhaut. Ihre Wirkung entfalten sie vor allem an der Gebärmutterschleimhaut, sowie an der Gebärmuttermuskulatur und dem Gebärmutterhalsschleim. Es kommt dabei zu Veränderungen der Gebärmutterschleimhaut, wodurch eine Einnistung der befruchteten Eizelle verhindert wird. Zusätzlich kommt es zu einer Störung der Befruchtung der Eizelle im Eileiter.
Nach ungeschütztem Geschlechtsverkehr lässt sich diese Spirale bis spätestens fünf Tage danach einsetzen – also auch noch dann, wenn Levonorgestrel bereits nicht mehr hilft.
Im Vergleich zu Ulipristalacetat, das ebenfalls noch bis zu fünf Tage danach wirksam ist, hat die Spirale danach den Vorteil, dass sie selbst dann noch helfen kann, wenn der ungeschützte Geschlechtsverkehr zum Zeitpunkt des Eisprungs stattgefunden hat. Ebenso lässt sich mit der Spirale danach eine Schwangerschaft auch dann noch verhindern, wenn man aus medizinischen Gründen keine Pille danach einnehmen kann. Sie verhindert eine ungewollte Schwangerschaft mit einer bis zu über 99%igen Sicherheit.
Vom Berufsverband der Frauenärzte wird sie als die sicherste Notfallverhütungsmethode empfohlen. Auch deshalb, weil ihre Sicherheit nicht mit der Zeit abnimmt, so wie bei der Pille danach, die eine Schwangerschaft umso sicherer verhindert, je früher man sie einnimmt.
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