Ballaststoffe und guter Stuhlgang: seit jeher ein untrennbares Duo. Aber es gibt noch reichlich andere Gründe für eine ballaststoffreiche Ernährung.
Mediziner loben seit langem die Vorteile von unlöslichen Ballaststoffen für die Regelmäßigkeit des Stuhlgangs und die allgemeine Gesundheit. Neue Forschungsergebnisse der Universität von Minnesota zeigen jetzt noch mehr Gründe auf, warum wir Ballaststoffen in unserer regelmäßigen Ernährung den Vorrang geben sollten. In einer aktuellen Studie, die in der Fachzeitschrift Nutrients veröffentlicht wurde, fanden die Forscher heraus, dass jede pflanzliche Quelle für unlösliche Ballaststoffe einzigartige Bioaktivstoffe enthält – Verbindungen, die mit einem geringeren Auftreten von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs und Typ-2-Diabetes in Verbindung gebracht wurden – und damit potenzielle gesundheitliche Vorteile bieten, die über die der Ballaststoffe selbst hinausgehen.
„Die Menschen wissen, wie wichtig Ballaststoffe sind und wie sie sich auf die Darmgesundheit auswirken – ein Bereich des Wohlbefindens, der immer wichtiger wird, da die wissenschaftliche Forschung immer mehr über seine Auswirkungen auf die allgemeine Gesundheit und das Wohlbefinden herausfindet“, so Joanne Slavin, Mitautorin der Studie und Professorin am College of Food, Agricultural and Natural Resource Sciences an der University of Minnesota. „Ballaststoffe sind der Gesundheitsmarker, der in unseren Ernährungsrichtlinien und auf den Produktetiketten zu finden ist. Aber unsere Forschung zeigt, dass wir sicherstellen müssen, dass auch die anderen wertvollen Bestandteile ballaststoffhaltiger pflanzlicher Quellen – die Bioaktivstoffe – als wertvoll für die menschliche Gesundheit anerkannt werden.“
In der Studie wurde die verfügbare Literatur über den gesundheitlichen Nutzen von Bioaktivstoffen in pflanzlichen Quellen für unlösliche Ballaststoffe zusammengefasst. Die Forscher kamen in ihrer Studie zu dem Schluss, dass:
„Die Anregung, mehr Obst und Gemüse zu essen, ist keine neue Idee, aber die meisten Menschen tun sich immer noch schwer damit“, sagt Jan-Willem Van Klinken, Mitautor der Studie. „Wenn wir weithin zugängliche, mit Ballaststoffen angereicherte Produkte anbieten können, die so entwickelt wurden, dass sie den bioaktiven Gehalt erhöhen und nicht negieren, können wir den Verbrauchern einen höheren Nährwert bieten.“
„Die von uns gesichtete Literatur und die Ergebnisse dieser Studie können einen Paradigmenwechsel in der Sichtweise der Lebensmittel- und Gesundheitsbranche sowie der Verbraucher auf unlösliche Ballaststoffe und bioaktive Substanzen bewirken“, sagt Studien-Hauptautorin Madeline Timm. „Fortgesetzte Forschung und die breite Aufnahme von Bioaktivstoffen in Lebensmitteln und Nahrungsergänzungsmitteln können einen echten Einfluss auf die menschliche Gesundheit haben.“
Weitere Forschungsarbeiten sind erforderlich, um Extraktions- und Verarbeitungsmethoden zu ermitteln, die die bioaktiven Stoffe erhalten und optimieren.
Dieser Text basiert auf einer Pressemitteilung der University of Minnesota. Hier findet ihr die Originalpublikation.
Bildquelle: Shelly Pauls, Unsplash