Eine Studie zeigt eine neue Klassifizierung des Herzrhythmus bei Schlaganfallpatienten. Im Fokus steht dabei das Vorhofflimmern von Patienten, die kürzlich einen Schlaganfall erlitten. Mehr lest ihr hier.
Weltweit werden Millionen von Schlaganfall-Überlebenden über einen längeren Zeitraum kardiologisch überwacht. Das führt dazu, dass bei bis zu 1,5 Millionen dieser Patienten pro Jahr Vorhofflimmern oder unregelmäßige Herzschläge entdeckt werden.
Die von Dr. Luciano Sposato, Professor an der Western University, geleitete Studie geht davon aus, dass Vorhofflimmern, das nach einem Schlaganfall festgestellt wird, andere Merkmale aufweist. Es weist eine geringere Prävalenz von Risikofaktoren, kardiovaskulären Begleiterkrankungen und Veränderungen im Zusammenhang mit den oberen Herzkammern auf, als Vorhofflimmern, das vor dem Schlaganfall bekannt war. Dies könnte eine mögliche Erklärung für die Assoziation mit einem geringeren Risiko für einen weiteren ischämischen Schlaganfall sein, der durch eine verstopfte Arterie verursacht wird.
„Die Unterschiede in Art und den Auswirkungen von Vorhofflimmern, das nach einem Schlaganfall festgestellt wird, im Vergleich zu vorher bekanntem Vorhofflimmern sind signifikant.“ so Sposato.
Vorhofflimmern ist bei Schlaganfallpatienten in der Regel asymptomatisch und tritt in der Regel in kurzen Schüben auf, die nur durch eine kontinuierliche Überwachung des Herzens festgestellt werden können. Das Gleichgewicht zwischen der Gesamtdauer jedes dieser Schübe von Vorhofflimmern und anderen Risikofaktoren ist von entscheidender Bedeutung für das Verständnis des Risikoniveaus der Patienten – und die Entwicklung besserer Behandlungsoptionen.
„Bislang werden alle Patienten, bei denen nach einem Schlaganfall Vorhofflimmern diagnostiziert wird, mit gerinnungshemmenden Medikamenten behandelt – es sei denn, es besteht eine eindeutige Kontraindikation. Dies wird in den aktuellen nationalen und internationalen Leitlinien empfohlen. In Zukunft können wir vielleicht Patienten mit relativ geringem Risiko identifizieren, die nicht sofort mit Antikoagulanzien behandelt werden müssen, sondern ständig überwacht werden sollten, um Veränderungen in ihrem Risikoprofil zu erkennen“, sagt Sposato.
Dieser Text basiert auf einer Pressemitteilung der Universität von Western Ontario. Die Originalpublikation haben wir euch hier verlinkt.
Bildquelle: Towfiqu barbhuiya, Unsplash