Die antimikrobielle Eigenschaft von Silber ist keine neue Erkenntnis – bereits im alten Rom wurde Wasser mittels einer Silbermünze im Tongefäß haltbarer gemacht. Heutzutage macht man sich ebenfalls dieser Eigenschaft zu Nutzen und verwendet Silber in der Wundbehandlung. Zum Einsatz kommen hier mineralisches Silber, anorganische Silberkomplexe, Silberionen oder nanokristallines Silber. Ein Produkt für die Wundheilung, welches zum Beispiel auf elementares Silber setzt, ist Atrauman® Ag von Hartmann. Aber wie genau kann Silber bei der Wundheilung helfen?
Das antimikrobielle Wirkspektrum von Silber ist breit und zeigt eine hohe Wirksamkeit: Aerobe, anaerobe, gram-positive und -negative Mikroorganismen (gerade auch MRSA), sowie Hefen und Viren gehen bei Silber schnell in die Knie. Verantwortlich dafür ist allem Anschein nach die Fähigkeit von Silber die Zellmembran zu schädigen, den Zellstoffwechsel zu deaktivieren und die Transkription der DNA zu hemmen – dies führt schlussendlich zur verringerten Vermehrung der Mikroben in der Wunde.1
Zwar sind silberhaltige Produkte in der Regel etwas kostenintensiver, allerdings konnte ihnen auch eine schnelle Wundgrößenreduktion und eine effektive Kontrolle von Exsudat und Geruch nachgewiesen werden.1 Besonders wichtig für die Wirkung von Silber ist ein feuchtes Wundmilieu, da nur so Silberionen effektiv in die Wunde transportiert werden können. Dies bedeutet, je feuchter die Wunde gehalten wird, desto besser wirken silberhaltige Wundverbände.
Wie so häufig ist eine wirksame Behandlung nicht immer nebenwirkungsfrei – so auch Silber. Silber kann zu Wundverfärbungen wie auch zu einer Störung des Chloridstoffwechsels und damit einhergehend zu einer Heilungsverzögerung führen. Allergien und ein irreversibles Einlagern von Silber in der Haut (Argyrose) wird hingegen kaum beobachtet. Sollte Silber über die Wunde systemisch aufgenommen werden, so wird es in der Regel über die Niere effektiv ausgeschieden – sollte also keine Probleme machen. Da Mikroben nicht nur gegen Antibiotika, sondern auch gegen Silber eine Resistenz aufbauen können, sollten silberhaltige Verbände nur sparsam und nur bei infizierten, schlechtheilenden Wunden eingesetzt werden. Eine silberfreie Alternative für eine feuchte Wundheilung stellt hier HydroClean®. HydroClean® ist ein interaktives Wundkissen, welches dank seines Saug-Spül-Mechanismus eine kontinuierliche Wundspülung für bis zu drei Tage gewährleistet und somit auch ganz ohne Silber die Wundheilung fördern kann. Mehr zu diesem Thema finden Sie hier.