Patient:innen mit Adipositas sind einem erhöhten Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen ausgesetzt. Wie der Zusammenhang dabei genau aussieht und was es dabei in der Praxis zu beachten gibt, erfahren Sie hier!
Adipositas ist ein weltweit zunehmendes Gesundheitsproblem und betrifft Menschen jeden Alters. Neben den offensichtlichen Auswirkungen auf das Körpergewicht kann Adipositas auch weitreichende Konsequenzen auf die allgemeine Gesundheit haben und zu einer Vielzahl von Begleiterkrankungen führen.1
Bluthochdruck oder Stoffwechselerkrankungen, wie Diabetes mellitus Typ 2 und Fettstoffwechselstörungen, sind häufige Komorbiditäten bei Menschen mit Adipositas.1 Diese Erkrankungen erhöhen das Risiko für schwerwiegende Gesundheitsprobleme wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen erheblich. Bei der Entstehung von kardiovaskulären Erkrankungen, Schlaganfällen und Bluthochdruck scheinen verschiedene Mechanismen u.a. entzündungs-und thrombosefördernde Adipokine, eine Rolle zu spielen. Zudem könnten verengte Gefäße, eine erhöhte arterielle Widerstandskraft und die Freisetzung von Angiotensinogen aus vergrößerten Fettzellen zu einem erhöhten Blutdruck führen.2 Daher ist es auch nicht verwunderlich, dass Fettleibigkeit mit einer erhöhten Sterblichkeit in Verbindung gebracht wird. Studiendaten zeigten, dass bei Patient:innen mit einem BMI von über 25 kg/m2 mit jedem weiteren BMI-Anstieg um 5 kg/m2 die Gesamtmortalität um 30% ansteigt.3
Neben Personen, die an einem erhöhten Körpergewicht und Stoffwechselerkrankungen leiden, gibt es auch eine Gruppe von Patient:innen mit Übergewicht, die keine metabolischen und kardiovaskulären Komorbiditäten wie Diabetes und Bluthochdruck aufweisen. Diese Patient:innen werden als „metabolisch gesund, aber übergewichtig“ bezeichnet. In einer groß angelegten Studie mit insgesamt 3,5 Millionen Menschen wurde der Zusammenhang zwischen metabolisch gesunden, aber übergewichtigen Personen und dem Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse untersucht. Es konnte gezeigt werden, dass auch Menschen mit einem erhöhten Körpergewicht und ohne Stoffwechselstörung ein erhöhtes Risiko für Herzerkrankungen, zerebrovaskuläre Erkrankungen und Herzversagen aufweisen als Normalgewichtige ohne stoffwechselbedingte Risikofaktoren.4 Adipositas ist also ein eigenständiger Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und nicht an das Vorhandensein von Stoffwechselstörungen gebunden. In der Praxis kommt dieser Erkenntnis ein hoher Stellenwert zu, da nicht nur Patient:innen mit Übergewicht und auffälligen diagnostischen Werten (z. B. erhöhten Blutdruck oder erhöhten Blutfetten), sondern auch solche mit erhöhtem Körpergewicht ein erhöhtes kardiovaskuläres Risiko aufweisen.
Adipositas ist zweifellos ein bedeutender Risikofaktor für die Entwicklung von kardiovaskulären Erkrankungen. Diese Verbindung sollte auch in der Therapie von Adipositas und ihren Komorbiditäten Berücksichtigung finden. Es ist wichtig, dass sowohl Patient:innen als auch das Gesundheitssystem die Bedeutung dieses Zusammenhangs erkennen und Maßnahmen ergreifen, um Herz-Kreislauf-Erkrankungen im Zusammenhang mit Adipositas zu reduzieren. Dieses Thema steht im Fokus der Forschung, um neue Möglichkeiten und Perspektiven in der
Behandlung von Patient:innen mit Adipositas und kardiovaskulären Komorbiditäten zu eröffnen.
Bis dahin gilt es, das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen durch eine effektive Prävention und Therapie der Adipositas, als einen wichtigen beeinflussbaren Risikofaktor, zu minimieren.
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