Menschen, die an atopischer Dermatitis leiden, haben eine erhöhte Wahrscheinlichkeit, Depression und Angstzustände zu entwickeln. Wenn allergische Symptome dazukommen, verschlimmert sich der Zustand, wie Forscher jetzt berichten.
Eine neue Studie zeigt, dass von den Menschen, die an atopischer Dermatitis (AD) leiden, 72 % zwischen einem und zehn Tagen pro Monat über schlechte psychische Gesundheit klagen – 17 % geben dies für mehr als 11 Tage an. Die Studie wurde auf der diesjährigen wissenschaftlichen Jahrestagung des American College of Allergy, Asthma and Immunology (ACAAI) in Anaheim, Kalifornien, vorgestellt.
„Menschen, die nicht unter AD leiden, verstehen nicht, wie lähmend es sein kann“, sagt Allison Loiselle, PhD, Hauptautorin der Studie für die National Eczema Association. „Neben dem schrecklichen Juckreiz und der trockenen, rissigen Haut kommt es häufig zu Schlafstörungen und einer allgemeinen Beeinträchtigung der Lebensqualität und des allgemeinen Wohlbefindens. Depression und Angstzustände gehören zu den Symptomen derjenigen, die mit AD und der chronischen, unvorhersehbaren Natur dieser Erkrankung zu tun haben.“
Von 954 Personen, die an der Umfrage teilnahmen, suchten 23 % einen Allergologen als Teil ihres Ekzempflegeteams auf. Für 124 Personen (96 Erwachsene und 28 Betreuer) war ihr Allergologe der primäre Ekzempfleger ihres Kindes. Die meisten Patienten gaben den aktuellen Schweregrad der atopischen Dermatitis als leicht an (36 %). 72 % berichteten über einen schlechten psychischen Zustand und Symptome an ein bis zehn Tagen innerhalb eines Monats. 17 % berichteten über mehr als 11 Tage. Ein Drittel (35 %) gab an, dass sie ihren Allergologen noch nie auf die psychische Gesundheit angesprochen hatten. 57 % sagten, dass sie noch nie danach gefragt worden waren. 45 % der Befragten gaben an, dass ihr Allergologe sie an psychosoziale Dienste oder Ressourcen verwiesen hat.
„AD kann extrem schwer zu ertragen sein“, sagt Tamara Hubbard, MA, LCPC, Beraterin, die mit Eltern von Allergikern und Asthmatikern arbeitet und Mitglied des ACAAI Public Relations Committee ist.
„Der Juckreiz kann unerbittlich sein, und viele befürchten auch, dass sich AD negativ auf ihr Aussehen auswirkt. Zu den Auswirkungen der AD auf die Lebensqualität können soziale Beeinträchtigungen, emotionale und Verhaltensprobleme sowie erhebliche psychische Probleme wie Depression, Angstzustände und Suizidgedanken gehören. Es ist wichtig, dass Patienten und Gesundheitsdienstleister über psychische Probleme sprechen und sich über Ressourcen und geschulte Fachkräfte für psychische Gesundheit informieren, die helfen können. Die Zusammenarbeit mit einem Allergologen bei der Suche nach Behandlungen, die die Auswirkungen der AD lindern, sowie mit einer Fachkraft für psychische Gesundheit kann dazu beitragen, die emotionalen und psychologischen Folgen der atopischen Dermatitis zu bewältigen.“
Dieser Beitrag basiert auf einer Pressemitteilung des American College of Allergy, Asthma and Immunology.
Bildquelle: Dev Asangbam, Unsplash