Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen (CED) wie Colitis ulcerosa und Morbus Crohn sind häufig: Schätzungen gehen von rund 620.000 Menschen in Deutschland im Jahr 2020 aus, die von einer CED betroffen sind.1 Da Hausärzt*innen meist die erste Anlaufstelle bei unklaren Magen-Darm-Beschwerden sind, kommt ihnen eine entscheidende Rolle zu.
Durch eine CED wird die Lebensqualität von Betroffenen meist stark eingeschränkt, z. B. in Bezug auf Bildung, Arbeits-, Sozial- und Familienleben.2 Die Diagnosestellung einer CED ist häufig komplex, da erste Symptome schwer zu deuten sein und mit den Anzeichen anderer gastrointestinaler Erkrankungen – wie zum Beispiel einem Reizdarmsyndrom – überlappen können.3 Eine frühe Diagnose der CED ist für eine adäquate Behandlung und eine gute Langzeitprognose wichtig. Daher spielen zum einen Ihr diagnostischer Spürsinn, zum anderen eine gute Vernetzung der verschiedenen Versorgungsebenen eine entscheidende Rolle. Eine Möglichkeit für eine bessere Versorgung von CED-Patient*innen sind Versorgungspfade, die das Ziel haben, die Zusammenarbeit verschiedener Gruppen zu fördern:4
Wenn sich Patient*innen in der hausärztlichen Praxis mit unklaren Magen-Darm-Beschwerden, wie Abdominalschmerz und Diarrhö vorstellen, sollten Behandler*innen bei der Diagnose insbesondere auf einige Alarmsymptome achten, die eher für eine CED als ein Reizdarmsyndrom sprechen. Diese sind u.a.:5
Bei Vorliegen solcher Warnzeichen ist es ratsam, einige gezielte Basis-Untersuchungen vorzunehmen und im Anschluss den Verdacht auf eine CED gastroenterologisch abklären zu lassen. Zur Basis-Diagnostik gehören u.a.:6,7
Falls die Untersuchungen einen begründeten Verdacht in Richtung CED ergeben, sollten Sie Ihren Patient*innen relevante Befunde bei der Überweisung in die gastroenterologische Fachpraxis mitgeben. Das betrifft insbesondere die Werte für CRP und fäkales Calprotectin sowie Ultraschallbefunde – diese geben bereits wertvolle Hinweise.
Bei der Abklärung der Verdachtsdiagnose führen Gastroenterolog*innen weitere Untersuchungen durch. In der Regel gehört dazu eine Endoskopie mit Biopsien.6,7 Steht die Diagnose CED fest, sollte eine individuell angepasste Therapie eingeleitet werden. Die gastroenterologischen Fachärzt*innen sollten laut dem Versorgungsmodell die CED-Betreuung bei einem chronisch aktiven Verlauf (Schübe) sowie Langzeitbetreuung und Kontrolluntersuchungen übernehmen. Hausärzt*innen sind vor allem für die Langzeitbetreuung von milden (episodischen) Verläufen und für Krankheitsverläufe, bei denen immer wieder Krankheitsschübe auftreten, zwischen denen die Betroffenen aber weitgehend beschwerdefrei sind (intermittierender Verlauf), verantwortlich.4
In besonders schweren, komplizierten Fällen kann es notwendig sein eine dritte Versorgungsebene miteinzubeziehen. Klingen Beschwerden zum Beispiel auch unter einer immunsuppressiven Therapie nicht ab, kann die Überweisung von Patient*innen an einen ambulanten oder klinischen CED-Schwerpunkt erforderlich sein. Solche Schwerpunktzentren können, falls erforderlich, spezialisierte Untersuchungen und komplexe Behandlungsverfahren einschließlich Operationen durchführen und/oder eine stationäre Unterbringung ermöglichen.4
Das gemeinsame Ziel der frühzeitigen und optimalen Versorgung von CED-Patient*innen kann am besten durch eine gute Vernetzung und effektive Kommunikation aller Beteiligten und Anlaufstellen erreicht werden.4 Das CED-Netzwerkmanagement-Team von Takeda unterstützt Sie gern tatkräftig bei der Vernetzung und bringt Versorgungsebenen proaktiv zusammen durch:
Haben Sie Interesse daran, sich stärker zu vernetzen? Fragen Sie sich, welche Netzwerke in Ihrer Region bereits bestehen und welche Beteiligungs- und Austauschmöglichkeiten es gibt? Mehr dazu erfahren Sie beim Takeda-Netzwerk-Team.
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