Was kann Kuhmilch aus dem Labor, welche Bedeutung hat die Irisfarbe für den klinischen Alltag und wie soll eine Pille Herz- und Atemfrequenz überwachen? Na, neugierig? Dann lest hier die Nerd News.
Grundlage für die Entwicklung der Pille war die Schlaf-Apnoe. Bisher mussten Patienten zur Untersuchung in ein Schlaflabor – eine umständliche und langwierige Prozedur. Prof. Giovanni Traverso und Kollegen entwickelten deswegen eine schluckbare Pille zur Überwachung der Vitalwerte (VM-Pille). Diese besitzt gerade einmal die Größe eines Vitaminpräparates. Ziel der Überwachung sind vor allem die Herz- und Atemfrequenz. Die VM-Pille wurde bereits bei 10 menschlichen Probanden ohne Nebenwirkungen getestet. Die von der VM-Pille erfassten Datenströme erzielten zudem eine hohe Übereinstimmung mit Standardmetriken von Schlafstudien. Einnehmbare Vitalzeichenmonitore könnten künftig die Diagnose schlafbezogener Atemwegserkrankungen verändern und lebensbedrohliche Ereignisse wie Apnoe oder Opioidüberdosierung erfassen.
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Studien berichten darüber, dass bei hellen Augen das Risiko an einen uvealem Melanom zu erkranken steigt. „Dieser seltene Krebstyp findet sich bei helläugigen Menschen 20- bis 30-mal häufiger als bei Menschen mit dunklen Augen“, erläutert Prof. Nikolaos Bechrakis, Präsident der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft (DOG ) und Direktor der Universitätsaugenklinik Essen. Grund dafür ist der geringere Melaningehalt, welcher die UV-Anteile des Lichts filtert. Das geringe Melanin kann ebenfalls dafür verantwortlich sein, dass eine altersabhängige Makuladegeneration (AMG) auftritt.
Dunkle Augen gehen hingegen mit einem erhöhten Risiko für Katarakte und Transplantationskomplikationen (z. B. Abstoßungsreaktion nach Hornhauttransplantation) einher. „Die Beispiele zeigen, dass scheinbar unbedeutende Faktoren – wie die Augenfarbe – im klinischen Alltag durchaus relevant sein könnten“, schließen die Experten.
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Die Präzisionsfermentation macht es möglich: Kuhmilch aus dem Labor. Dieser Trend schwappt aktuell aus den USA zu uns herüber. Doch wie soll das funktionieren? Die technische Entwicklung ist inzwischen so weit, dass einzelne Produkte – wie Milchproteine – mit Hilfe von Mikroorganismen im Labor hergestellt werden können. Konkret kommt dabei Crispr/Cas zum Einsatz. Mit der Genschere werden Gensequenzen der Kuh fest in das Genom des Mikroorganismus eingefügt.
Ein Vorteil von künstlicher Milch ist beispielsweise, dass für die Herstellung recht wenig benötigt wird. Erste Schätzungen weisen darauf hin, dass so ca. 90 % Wasser eingespart werden könnten. Doch heißt das, dass es bald keine echte Milch mehr geben wird? Dass es bald keine Landwirtschaft mehr gibt? Die Forscher haben darauf eine klare Antwort: Nein. Denn es würde immer Menschen geben, die echte Milch bevorzugen.
Die Labor-Kuhmilch hat noch weitere Vorteile – gerade mit Blick auf die Umweltfreundlichkeit. Mehr dazu könnt ihr hier nachlesen.
Bildquelle: Claudio Schwarz, unsplash