ICS-haltige Therapien können bei COPD-Patient*innen mit hohem Exazerbationsrisiko das Risiko für zukünftige Exazerbationen senken.1 Seit 2023 empfiehlt GOLD bei ICS-Bedarf eine 3-fach-Therapie aus ICS+LABA+LAMA.2 Allerdings profitiert nicht jede*r Patient*in von einem ICS. Die GOLD-Leitlinie definiert verschiedenen Kriterien, nach denen ein ICS empfohlen wird, in Erwägung gezogen werden kann oder vermieden werden sollte (Abb.1). Ein Aspekt ist die Zahl der eosinophilen Granulozyten im Blut (Bluteosinophilen; Blut-EOS). Der Blut-EOS-Wert kann zusammen mit der Exazerbationshistorie als prädiktiver Biomarker für das Ansprechen auf ICS-haltige Therapien dienen.1
Seit dem Update 2023 empfiehlt GOLD bei ICS-Bedarf den direkten Einsatz der 3-fach-Therapie aus LAMA/LABA/ICS:
§ Blut-Eosinophile können variieren und sollten als Richtwert angesehen werden
† Es handelt sich um eine praktische Empfehlung. Keine der derzeit zugelassenen 3-fach-Fixkombinationen ist für die Initialtherapie bei COPD zugelassen.
‡ Welche Kriterien für oder gegen einen Wechsel von ICS+LABA auf LAMA+LABA sprechen, wird von GOLD nicht weiter konkretisiert. Es ist davon auszugehen, dass dieser Entscheidung die gleichen Kriterien zu Grunde liegen, wie für den Einsatz von ICS: a) Patient*innen mit Asthma-Komponente sollten immer eine ICS-haltige Therapie erhalten; b) Deeskalation von ICS in Betracht ziehen im Fall einer Pneumonie oder anderen möglichen Nebenwirkungen. Im Falle von Blut-Eosinophilen ≥ 300 Zellen/μl ist eine Deeskalation vom ICS eher mit der Entstehung von Exazerbationen verbunden.
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