Die Kiwi ist nicht nur ein guter Vitamin-C-Lieferant, die flauschige Frucht scheint auch die Stimmung und das Wohlbefinden positiv zu beeinflussen. Lest hier, wie überraschend schnell diese Wirkung eintritt.
Eine aktuelle Studie, die im British Journal of Nutrition veröffentlicht wurde, zeigt, dass das Verzehren von Kiwis die Vitalität und Stimmung in nur vier Tagen verbessern kann. Mitautorin Prof. Tamlin Conner sagt, dass die Ergebnisse den Menschen eine greifbare und zugängliche Möglichkeit bieten, ihr geistiges Wohlbefinden zu verbessern. „Es ist großartig zu wissen, dass kleine Veränderungen in der Ernährung – wie der Verzehr von Kiwis – einen Unterschied im täglichen Wohlbefinden machen können.“
Die Einnahme von Vitamin C wird mit einer besseren Stimmung, Vitalität, Wohlbefinden und einer geringeren Wahrscheinlichkeit für Depression in Verbindung gebracht. Ein Vitamin-C-Mangel hingegen könnte vermehrt mit Depression und kognitiven Beeinträchtigungen in Verbindung stehen. Laut Conner wurde das jedoch bisher nur in begrenztem Umfang untersucht. Die Forscher wollten deswegen herausfinden, wie schnell sich die Stimmung nach der Einnahme von Vitamin-C-Präparaten oder Vollwertkost verbessert.
Die 155 Teilnehmer einer 8-wöchigen Ernährungsintervention nahmen täglich entweder ein Vitamin-C-Präparat, ein Placebo oder zwei Kiwis zu sich. Anschließend berichteten sie in Smartphone-Umfragen über ihre Vitalität, ihre Stimmung, ihr Wohlbefinden, ihre Schlafqualität, ihre Schlafmenge und ihre körperliche Aktivität. Die Forscher fanden heraus, dass die Einnahme von Kiwis die Vitalität und die Stimmung innerhalb von vier Tagen verbesserte, wobei der Höhepunkt nach 14–16 Tagen erreicht wurde, und dass sich das Wohlbefinden ab dem 14. Tag verbesserte. Vitamin C hingegen verbesserte die Stimmung nur geringfügig bis Tag 12.
Studien-Hauptautor Dr. Ben Fletcher sagt, dass das Verständnis der Nuancen – also wann und wie diese Wirkungen im Alltag auftreten – zu unserem Wissen über den potenziellen Nutzen von Vitamin-C-reichen Lebensmitteln und Nahrungsergänzungsmitteln für die psychische Gesundheit beiträgt. „Dies hilft uns zu erkennen, dass das, was wir essen, relativ schnell Auswirkungen auf unser Befinden haben kann. Unsere Teilnehmer hatten von vornherein eine relativ gute psychische Gesundheit, so dass sie nur wenig Spielraum für Verbesserungen hatten, berichteten aber dennoch über die Vorteile von Kiwis oder Vitamin-C-Maßnahmen“, so Fletcher.
Er fügt hinzu, dass Vitamin-C-Tabletten zwar eine gewisse Verbesserung bewirkten, die Studie jedoch die potenziellen Synergieeffekte des Verzehrs von Vollwertkost wie Kiwis unterstreicht. „Wir empfehlen einen ganzheitlichen Ansatz für die Ernährung und das Wohlbefinden, indem wir verschiedene nährstoffreiche Lebensmittel in unsere Ernährung einbeziehen.“
Neben den direkten Auswirkungen für Personen, die ihr psychisches Wohlbefinden verbessern wollen, stellt die Studie eine neuartige Methodik in der Ernährungsforschung dar. „Die Verwendung intensiver Smartphone-Umfragen ermöglicht ein Echtzeitverständnis der täglichen Veränderungen der stimmungsbezogenen Ergebnisse“, konkludiert Conner.
Dieser Text basiert auf einer Pressemitteilung der University of Otago. Hier findet ihr die Originalpublikation.
Bildquelle: Pranjall Kumar, Unsplash