Die Ergebnisse einer Studie lassen vermuten, dass eine frühzeitig begonnene Hormontherapie in der Menopause zwar einige Marker von kardiovaskulären Erkrankungen verbessern kann, allerdings das Fortschreiten einer Arteriosklerose in keiner Weise beeinflusst.
Kardiovaskuläre Erkrankungen sind für den größten Anteil an Todesfällen bei Frauen verantwortlich. Das Vorkommen der Erkankung erhöht sich weiter nach dem Auftreten der Menopause. Forscher führten nun eine randomisierte Studie an Frauen durch, die sich innerhalb von 36 Monaten nach ihrer letzten Periode befanden, um die Effekte eines frühzeitigen Beginns einer oralen oder transdermalen Hormontherapie auf das Fortschreiten einer Arteriosklerose im Gegensatz zu einer Placebogabe beurteilen zu können. Die Teilnehmer waren 727 gesunde Frauen im Alter zwischen 42 und 58 Jahren, bei denen ein geringes Risiko von kardiovaskulären Erkrankungen vorlag. Die Frauen erhielten über vier Jahre jeweils eine zufällig zugewiesene orale Gabe equine Östrogene, 0.45 mg/d (n=230), transdermal 17β-Estradiol, 50 µg/d (n=222), jede mit 200 mg oraler Progesterone für je 12 Tage pro Monat, oder ein Placebo (n=275). Im Vergleich zum Placebo konnten die beiden niedrig dosierten Hormongaben das Risiko kardiovaskulärer Erkrankungen positiv beeinflussen. Allerdings zeigten vaskuläre Untersuchungen vor Behandlungsbeginn und vier Jahre danach, dass die Hormontherapie nur einen neutralen Effekt auf ein Fortschreiten von Arteriosklerose hat. Originalpublikation: Arterial Imaging Outcomes and Cardiovascular Risk Factors in Recently Menopausal Women: A Randomized Trial S. Mitchell Harman et al.; Annals of Internal Medicine, doi: 10.7326/M14-0353; 2014