Weltweit sind Schätzungen zufolge 290 Millionen Menschen chronisch an Hepatitis erkrankt, ohne es zu wissen. Durch einen häufig zunächst asymptomatischen Verlauf wird die zunehmende Leberschädigung oft zu spät erkannt. Auf lange Sicht können lebensbedrohliche Folgen wie eine Leberzirrhose oder Leberkrebs entstehen. Eine Hepatitis führt weltweit zu mehr Todesfällen (1,34 Millionen im Jahr 2015) als HIV oder Tuberkulose.1,2
Deutschland zählt zu den Ländern mit einer relativ niedrigen Hepatitisprävalenz in der Allgemeinbevölkerung, dennoch sind Risikogruppen auch hierzulande vermutlich stärker betroffen. Dazu gehören beispielsweise Drogengebrauchende, Haftinsassen oder Migrantinnen und Migranten aus Regionen mit höherer Hepatitisprävalenz.4,5
Die Ursachen einer Hepatitis sind vielfältig. Mögliche Auslöser sind:6
Allen Hepatitiden gemein ist eine Schädigung von Hepatozyten, dabei können sie sowohl akut als auch chronisch verlaufen.
Die häufigste Ursache einer Hepatitis sind Virusinfektionen. Dabei unterscheidet man die Hepatitisviren A, B, C, D und E. Diese haben, bis auf ihrem Namen, kaum Gemeinsamkeiten. Sie gehören unterschiedlichen Virusfamilien an und unterscheiden sich sowohl im Übertragungsweg, der Verbreitung als auch der Schwere der Erkrankung. Besonders problematisch und folgenreich sind die chronischen Formen der Hepatitis.7-9 Im Folgenden haben wir die wichtigsten Fakten zu den einzelnen Viren in einer Tabelle für Sie zusammengefasst:
Abb. 1: Übersicht über virale Hepatitisformen5, 10-19HIV: Humanes Immundefizienz-Virus; HBV: Hepatitis-B-Virus; HCV: Hepatitis-C-Virus; HDV: Hepatitis-D-Virus; MSM: Männer, die Sex mit Männern haben; YOPIS: Young Old Pregnant Immunosuppressed;
Nicht nur als Reiseprophylaxe zu beachten – auch in Deutschland besteht für bestimmte Personengruppen ein erhöhtes Risiko für eine Infektion mit Hepatitisviren. Dabei sind die Erreger und Übertragungswege vielfältig. Unerkannt kann eine Virushepatitis zu schweren Verläufen mit unwiderruflichen Leberschäden führen. Impfungen und weitere Vorsorgemaßnahmen können Neuinfektionen effektiv verhindern. Eine frühzeitige Diagnose schützt vor den schwerwiegenden Folgen der Erkrankung.