Wie können Videos Covid-Antikörper aufbauen, wo werden Durstempfinden und das Verlangen nach Salz reguliert und wann gewöhnen sich Neugeborene an ihre Muttersprache? Klickt euch jetzt in unsere Nerd News.
Deutsche Forscher machten eine kuriose Entdeckung: Probanden, die Videos von Menschen mit typischen Covid-Symptomen sahen, produzierten mehr sekretorisches Immunglobulin A. So das Ergebnis einer Studie des Fachbereichs Biologie der Universität Hamburg in Kooperation mit der Universität Tübingen. Die Studie ist in der Fachzeitschrift Scientific Reports erschienen.
Die Forscher inkludierten 45 Testpersonen, die gegen COVID-19 geimpft oder genesen waren. Die Probanden waren 18–35 Jahre alt, 22 waren Frauen. Sie sahen ein Video, in dem typische Covid-Symptome gezeigt wurden. Während und kurz nach dem Angucken kam es zu einem erhöhten slgA-Wert im Speichel der Probanden. „Die durchschnittliche Sekretion stieg um 24,4 Prozent nach fünf Minuten Stimulation mit einem Krankheitsvideo“, sagt Dr. Esther Kristina Diekhof, Senior-Autorin der Studie. „Dass dieser Anstieg auftrat, obwohl es keine tatsächlichen Erreger gab, deutet darauf hin, dass das SARS-CoV-2-specific sIgA Teil einer proaktiven Immunreaktion sein könnte, welche die Mundhöhle auf das Eindringen von Viren vorbereitet.“
Kurz nach dem Video klang der Effekt wieder ab. Die Forscher ordnen ihre Beobachtung allerdings auch ein: „Aus den vorliegenden Ergebnissen können wir nicht eindeutig ableiten, dass die Immunantwort der Schleimhäute auf das Video der Atemwegserkrankung grundsätzlich, in jeder Situation dem beobachteten Muster eines Anstiegs im SARS-CoV-2-specific sIgA folgt“, sagt Doktorandin Judith Keller, Erstautorin der Studie.
Bereits frühere Studien haben hohe Konzentrationen des für die Alphavariante des Coronavirus spezifischen sekretorischen Immunglobulin A (SARS-CoV-2-specific sIgA) im Speichel mit asymptomatischen COVID-19-Infektionen in Verbindung gebracht. Das könnte darauf hindeuten, dass das SARS-CoV-2-spezifische sIgA auch das Potenzial zur Neutralisierung von SARS-CoV-2 im Körper haben könnte.
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Babys lernen Sprache in außergewöhnlichem Tempo, aber es war bislang unklar, ob Kontakt mit Sprache vor der Geburt ihr Gehirn darauf vorbereitet, eine bestimmte Sprache zu erlernen. Nun deuten neue Forschungsergebnisse in Science Advances darauf hin, dass die Gehirnwellen neugeborener Babys im Einklang mit der Sprache stehen, der sie in der Gebärmutter am häufigsten ausgesetzt waren.
Das Team um Dr. Benedetta Mariani hat nun herausgefunden, dass schlafende Babys, die zuletzt der Muttersprache ihrer Mutter ausgesetzt waren, Gehirnsignale zeigten, die mit langfristigem Sprechen und Sprachenlernen verbunden sind. Die Wissenschaftler beschreiben, wie Babys, die einen Tag, sechs Monate oder zwei Jahre alt sind, unterschiedliche Muster der Gehirnaktivität zeigen, da die postnatale Erfahrung ihre neuronalen Schwingungen weiter verfeinert. In Zukunft könnte die Untersuchung dieser Muster in verschiedenen Lebensabschnitten den Forschern helfen, wichtige Meilensteine der Sprachentwicklung, wie etwa das Erlernen von Wörtern, besser zu verstehen.
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Forscher sind nun einen Schritt weiter, zu verstehen, wie das Gehirn Durst und Salzappetit reguliert. Eine aktuelle Studie nutzte dazu optogenetische und chemogenetische Techniken an Mäusen, um den Parabrachialkern (PBN) zu erforschen – eine Schlüsselregion des Gehirns bei der Verarbeitung von Nahrungsaufnahmesignalen.
Sie identifizierten zwei spezifische Neuronenpopulationen im lateralen PBN, die auf die Aufnahme von Wasser und Salz reagieren. Dabei zeigten sie, wie diese Neuronen dabei helfen, das Konsumverhalten zu modulieren und eine übermäßige Aufnahme zu verhindern. Diese Forschung liefert entscheidende Einblicke in die Mechanismen des Gehirns, die den Flüssigkeitshaushalt und damit verbundene Störungen steuern.
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Bildquelle: Alina Grubnyak, Unsplash