Wie beeinflusst die Alterung die Lichtpolarisationseigenschaften der menschlichen Haut? Der Frage gingen Forscher jetzt nach. Was sie herausfanden, lest ihr hier.
Eine von Forschern der Aston University durchgeführte Studie hat gezeigt, dass sich das Erscheinungsbild alternder Haut bei der Untersuchung mit polarisiertem Laserlicht deutlich von einer jüngeren Haut unterscheidet. Die Wissenschaftler glauben, dass ihre Erkenntnis den Weg für neue, nicht-invasive, lichtbasierte Techniken zur Erkennung von Krankheiten, einschließlich Krebs, bei älteren Menschen ebnen könnte. Dies könnte die Behandlungsmöglichkeiten für verschiedene Hautkrankheiten im Frühstadium erheblich verbessern.
Es wurde bereits festgestellt, dass zwei Klassen von polarisiertem Licht – linear und zirkular – Veränderungen in der Haut erkennen können, die für das menschliche Auge nicht sichtbar sind. Die aktuelle Studie deutet nun darauf hin, dass die veränderten Lichtstreueigenschaften der alternden Haut weitgehend auf Veränderungen der Hautstruktur zurückzuführen sind, die mit dem Abbau von Kollagenfasern in der Hautschicht zusammenhängen.
Die Forschungsarbeiten wurden von Igor Meglinski, Professor für Quantenbiophotonik und biomedizinische Technik, geleitet und unter seiner Anleitung mit Dr. Viktor Dremin vom Institut für Photonische Technologien der Aston University durchgeführt. Die Arbeit wird demnächst im Journal of Biomedical Optics veröffentlicht.
Die Forscher analysierten darin Bilder der Mittelfinger von 32 Freiwilligen im Alter von 22 bis 76 Jahren, um dessen Hautalterung zu untersuchen. Sie verwendeten dabei die Monte-Carlo-Methode, eine mathematische Technik, um die Auswirkungen der Lichtzirkulation in der menschlichen Haut darzustellen. Diese Technik wurde von Meglinski bereits im Jahr 2001 entwickelt. In Kombination mit den visuellen Daten der Bilder konnten die Forscher so Rückschlüsse auf die optischen Eigenschaften der alternden Haut ziehen.
„Unsere Forschung bietet eine umfassende Analyse, wie sich das Altern auf die Polarisationseigenschaften der menschlichen Haut auswirkt. Dies könnte ein Sprungbrett für die Entwicklung nicht-invasiver, lichtbasierter Techniken zur Früherkennung von Hautkrankheiten, einschließlich Krebs bei älteren Menschen, sein“, so Meglinski.
Die Forschungsergebnisse könnten die Entwicklung einer Hautanalysemethode unterstützen, die nicht auf Biopsien oder Operationen am Patienten angewiesen ist.
Sie könnte sofortige Bewertungen altersbedingter Hautveränderungen liefern, die auf die Überwachung von Veränderungen im Zusammenhang mit der Entwicklung von Diabetes und anderen Erkrankungen ausgedehnt werden können.
Der Text basiert auf einer Pressemitteilung der Aston Universität. Die Originalpublikation haben wir euch hier verlinkt.
Bildquelle: Frank Flores, Unsplash