Im August 2023 wurde ein 70-jähriger Patient mit einer Feuchtigkeitswunde an der Rima ani im Berliner Zentrum für Beatmung und Intensivpflege vorstellig. Der Gesundheitszustand des Patienten kann allgemein als schlecht bezeichnet werden: Geschwächter Immunstatus, konsumierende Grunderkrankung, kognitive Einschränkungen, vollständige Immobilität sowie Harn- und Stuhlinkontinenz. Hinzu kam, dass er durch die in diesem Sommer sehr hohen Temperaturen vermehrt schwitzte. So kam es vor allem in der Gesäßspalte zu intensiver Feuchtigkeitsbildung und Staunässe. Die ohnehin geschwächte Hautbarriere konnte diesen Einflüssen nicht mehr standhalten und es bildete sich eine etwa zweieinhalb Zentimeter große Feuchtigkeitswunde.
Abb. 1: Aufnahmestatus des Patienten
Das Applizieren einer Wundauflage an schwierigen Stellen wie der Rima ani stellt nicht nur Behandler, sondern auch betroffene Patient:innen vor echte Herausforderungen. Hier, wo durch Schweiß und Inkontinenz ständig Feuchtigkeit entsteht, ist es besonders wichtig, dass der Verband gut haftet, um die Wunde möglichst über mehrere Tage vor Nässe zu schützen – sowohl von außen als auch von innen durch austretendes Exsudat. Gleichzeitig sollte die Wundauflage während der gesamten Tragedauer komfortabel sein und sich nahezu schmerzlos wechseln lassen. Es gilt also, eine Balance zwischen Adhäsion und leichter Ablösbarkeit herzustellen.
Im vorliegenden Patientenfall wurde eine neue Generation moderner Wundauflagen getestet: Zetuvit® Plus Silicone Border von HARTMANN. Sie wurde entwickelt, um die Wund-Balance wiederherzustellen und zu erhalten. Sie verfügt über insgesamt fünf verschiedene Schichten: Direkt auf der Wunde liegt das Silikonwundkontaktgitter mit Haftrand und sorgt hier für ein Gleichgewicht aus Haftung und atraumatischer Entfernung. Die zweite Schicht ist verantwortlich für eine verbesserte Exsudataufnahme, denn sie ist hydrophil und leitet überschüssige Flüssigkeit schnell ab. Die dritte Schicht enthält einen weichen Saugkern mit Superabsorber (SAP), welcher die aufgenommene Flüssigkeit verteilt und sicher einschließt, indem er sie in ein Gel umwandelt. Eine vierte, grüne und wasserabweisende Schicht dient dem Schutz vor eindringenden Bakterien und Viren sowie zum Verbergen von absorbierter Flüssigkeit. Die fünfte und letzte Schicht besteht aus einer gleichzeitig atmungsaktiven und wasserdichten, transparenten Trägerfolie (Abb. 2).Durch eine große Auswahl an verschiedenen Formen und Größen ist die Anwendung dieser silikonbeschichteten SAP-Wundauflage denkbar einfach und geeignet für eine Vielzahl von Wunden – so auch an schwierigen, stark beanspruchten Körperstellen, wie in unserem Patientenfall.
Mit ihren fünf Schichten kann Zetuvit® Plus Silicone Border helfen, alle Herausforderungen der Wundversorgung zu meistern und sämtliche heilungsbezogenen Aspekte in Einklang zu bringen. Dies geschieht erstens, indem sie das Wundmikroklima ausbalanciert: Sie erhält ein feuchtes Wundmilieu, bietet aber gleichzeitig eine hohe Atmungsaktivität. Zweitens kann sie über ihr optimales Exsudatmanagement wundheilungshemmende Faktoren reduzieren, also Bakterien und Matrix-Metalloproteasen effektiv binden. Drittens wird die Wunde durch die Silikonbeschichtung des Verbands optimal geschützt: Diese bietet eine ideale Balance aus Haftung und atraumatischer Entfernung. Zusätzlich übernimmt die Trägerfolie eine Barrierefunktion zum Schutz vor Bakterien und Viren. Und aufgrund der guten Polsterung ermöglicht Zetuvit® Plus Silicone Border einen hohen Tragekomfort für Patientinnen und Patienten.
Abb. 2: Der Produktaufbau des neuen Zetuvit® Plus Silicone BorderA) Wasserdichte und atmungsaktive FolieB) Grüne wasserabweisende SchutzschichtC) Weicher Saugkern mit Superabsorber (SAP)D) Hydrophile Schicht für eine verbesserte ExsudataufnahmeE) Wundkontaktgitter & Haftrand mit atraumatischer Silikonbeschichtung
Im vorliegenden Fall profitierte die Wunde von der hohen Absorptions und Retentionskapazität der innovativen Silikon-SAP-Wundauflage. Durch die Silikonkontaktschicht gab es kein Verkleben mit dem Wundrand oder der umgebenden Haut. Die heilungsspezifischen Prozesse wurden nicht mehr gestört und die Körperpflege konnte wieder ohne Hindernisse stattfinden, was sich wiederum günstig auf die Wundheilung auswirkte.Das Ergebnis: Mit nur einer Zetuvit® Plus Silicone Border Sacrum-Wundauflage war die Feuchtigkeitswunde nach nur vier Tagen zu 90 Prozent verheilt. Das hat uns überzeugt, denn diese neue Generation von Wundauflagen unterstützt nicht nur bei der Verbesserung des Gesundheitszustands, sie stellt auch unter dem Aspekt von Kosten und Zeitersparnis eine echte Alternative zu vergleichbaren Silikon-SAP-Schaumverbänden dar.
Abb. 3: Bereits nach vier Tagen End- und Heilergebnis mit nur einer Zetuvit® Plus Silicone Border Sacrum-Wundauflage.
Adaptiert von einem Beitrag von Sebastian Kruschwitz Fachbereichsleitung, Wundmanagement, Wundexperte/Pflegetherapeut Wunde ICW, Zentrum für Beatmung und Intensivpflege GmbH.