Valproat kann bei Epilepsie antikonvulsiv und bei bipolarer Störung stimmungsstabilisierend wirken. Ein Rote-Hand-Brief warnt jetzt: Kinder von Männern, die das Medikament nehmen, können Schaden davontragen.
Die Ergebnisse einer Studie deuten auf ein erhöhtes Risiko für neurologische Entwicklungsstörungen bei Kindern hin, deren Väter in den drei Monaten vor der Zeugung mit Valproat behandelt wurden.
Valproat wird angewendet zur Behandlung bestimmter Formen von Epilepsie sowie im Rahmen bipolarer Erkrankungen. In einigen EU-Mitgliedsstaaten ist Valproat auch zur Vorbeugung von Migränekopfschmerzen zugelassen. Die Ergebnisse einer retrospektiven Beobachtungsstudie in drei nordeuropäischen Ländern deuten auf ein erhöhtes Risiko neurologischer Entwicklungsstörungen unter Valproat im Vergleich zu Lamotrigin und Levetiracetam (jeweils als Monotherapie) hin.
Aufgrund von Limitationen der Studie gilt das Risiko als möglich, aber nicht als belegt. Die Produktinformationen werden aktualisiert und Schulungsmaterialien für Angehörige der Heilberufe und männliche Patienten zur Verfügung gestellt. Weiterhin gelten die früheren Empfehlungen zur Vermeidung einer Exposition mit Valproat in der Schwangerschaft.
Der Beitrag basiert auf einer Mitteilung der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft.
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