Eine weitere Studie untermauert das therapeutische Potenzial der Mittelmeerdiät. Wie sie Diabetikern helfen kann, ihre Nierenfunktion zu verbessern, erfahrt ihr hier.
Neben der Vorbeugung von Herz-Kreislauf-Problemen, der Stärkung des Immunsystems und der Vermeidung von oxidativem Stress kann die Mittelmeerdiät auch dazu beitragen, eine Verschlechterung der Nierenfunktion zu verlangsamen. Ein Vorteil, der bereits bekannt war, nun aber zum ersten Mal bei Patienten mit Typ-2-Diabetes nachgewiesen wurde. Dies ist eine der wichtigsten Schlussfolgerungen einer aktuellen Studie, die von der spanischen Universität Córdoba und dem Maimonides-Institut für biomedizinische Forschung (IMIBIC) veröffentlicht wurde.
Der Schlüssel liegt in Verbindungen, die als Advanced Glycation End Products (AGEs) bezeichnet werden. Dabei handelt es sich um Moleküle mit entzündlichen und oxidierenden Eigenschaften. Sie können im Körper entstehen und je nach Ernährung auch mit der Nahrung aufgenommen werden. Obwohl sie in der Regel über den Urin ausgeschieden werden, haben Diabetiker mit Nierenproblemen größere Schwierigkeiten, sie auszuscheiden, so dass die Konzentration in ihrem Körper in der Regel höher ist.
In der Studie wurde der AGE-Gehalt bei mehr als 500 Diabetikern untersucht, wobei über einen Zeitraum von fünf Jahren die Auswirkungen zweier Ernährungsweisen auf den Körper verglichen wurden: die Mittelmeerdiät und eine andere fettarme, kohlenhydratreiche Ernährung.
Den Ergebnissen zufolge wiesen die Patienten, die sich in diesen Jahren mediterran ernährt hatten, niedrigere Werte der schädlichen Verbindungen auf. „Wir konnten nachweisen, dass diese Diät den Entgiftungsprozess besser aktiviert“, so Francisco Miguel Gutiérrez, ein Autor der Studie.
Obwohl der Zusammenhang zwischen diesen Substanzen und Nierenerkrankungen bereits bekannt war, ist dies der erste Nachweis dafür, „wie ein bestimmtes Ernährungsmuster die Verschlechterung der Nierenfunktion bei Diabetikern abmildern kann“, so Forscherin Elena Yubero. Die Mittelmeerdiät „könnte daher eine wirksame Strategie für die Behandlung dieser Substanzen sein“, schließt sie.
Es gibt mehrere Gründe, warum diese Ernährungsform gesundheitsfördern ist. Neben der antioxidativen Kapazität von nativem Olivenöl haben frühere Studien gezeigt, dass auch die Art und Weise, wie Nahrung zubereitet wird, eine wichtige Rolle spielt. So enthalten Lebensmittel, die kurzzeitig bei hohen Temperaturen gegart werden, „eine höhere Menge dieser schädlichen Substanzen“ als andere für die Mittelmeerdiät typische Kochtechniken, die „längere Kochzeiten erfordern und schonender für die Lebensmittel sind“, so Yubero.
Die Arbeit wurde im Rahmen der Cordioprev-Studie veröffentlicht, die über einen Zeitraum von sieben Jahren mit mehr als 1.000 Patienten mit Herzerkrankungen durchgeführt wurde. In dieser wurden die Unterschiede zwischen einer gesunden fettarmen Ernährung und einer mediterranen Ernährung mit viel nativem Olivenöl verglichen.
Dieser Text basiert auf einer Pressemitteilung der University of Córdoba. Hier findet ihr die Originalpublikation.
Bildquelle: Monika Grabkowska, Unsplash