Digitale Gesundheitsanwendungen werden bei immer mehr Erkrankungen eingesetzt. Jetzt steht erstmals eine DiGA für Borderline-Persönlichkeitsstörung zur Verfügung. Lest hier, was ihr dazu wissen müsst.
Etwa 1,5 Millionen Menschen in Deutschland leiden Schätzungen zufolge an einer Borderline-Persönlichkeitsstörung (BPS). Bei BPS handelt es sich um ein schwerwiegendes psychiatrisches Krankheitsbild, dessen Symptome von heftigen Gefühlsschwankungen über selbstschädigende Verhaltensweisen bis zum Suizid reichen können. BPS ist durch Impulsivität, Instabilität von Gefühlen und ein sehr negatives Selbstbild geprägt.
Seit März 2023 steht in Deutschland mit priovi die weltweit erste und einzige digitale Therapie bei Borderline-Persönlichkeitsstörung (BPS) zum klinischen Einsatz zur Verfügung. Nun konnte in einer klinischen Studie (RCT) mit 580 BPS-Patienten die Wirksamkeit bestätigt werden. Aufgrund dieser Ergebnisse erteilte das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) die dauerhafte Zulassung als Digitale Gesundheitsanwendung.
Durchgeführt wurde die Studie am Zentrum für Integrative Psychiatrie an der Universität zu Lübeck unter der Leitung von Dr. Jan Philipp Klein. Die Studie mit 580 BPS-Patienten zeigte eine klinisch relevante Reduktion der Borderline-Symptomatik, einen Rückgang depressiver sowie Angstsymptome bei der Interventions- im Vergleich zur Kontrollgruppe. Zudem war die Zahl der Suizidversuche in der priovi-Gruppe signifikant geringer. Die Teilnehmer berichteten von einer hohen Zufriedenheit mit priovi, die mit zeitlichem Verlauf weiter anstieg.
„Dass priovi zusätzlich zu der Borderline-Symptomatik auch die Zahl der Suizidversuche reduziert, freut uns neben den vielen anderen positiven Effekten ganz besonders. Die neuen Studienergebnisse untermauern darüber hinaus, wie wichtig innovative Therapeutika in der Versorgung sein können“, ergänzt Dr. Gitta Jacob.
Dieser Text basiert auf einer Pressemitteilung von Gaia. Hier findet ihr die Originalpublikation.
Bildquelle: robin_rednine, unsplash