Generell ist für Menschen mit Lebererkrankungen eine gesunde und ausgewogene Ernährung im Sinne einer leichten Vollkost ratsam. Die früher propagierte Leberschonkost gilt heute als überholt – als Leberpatient:in muss man also keine strengen Diätvorschriften einhalten. Grundsätzlich sind ein hoher Anteil an Obst und Gemüse sowie der sparsame Einsatz von Salz empfehlenswert. Auch einem regelmäßigen Kaffeekonsum wird eine positive Wirkung auf die Leber zugeschrieben. Lediglich Alkohol sollte strikt vermieden werden.1
Die European Association for the Study of the Liver (EASL) empfiehlt, über den Tag verteilt drei Hauptmahlzeiten (Frühstück, Mittagessen und Abendbrot) sowie drei kleine Zwischenmahlzeiten (vormittags, nachmittags, spätabends) einzunehmen.1 Dabei hilft die kleine Zwischenmahlzeit am späten Abend, die lange Pause zwischen dem Abendbrot und dem Frühstück zu überbrücken. Des Weiteren sollten laut EASL Vitaminmangelzustände ausgeglichen werden.1
Ansonsten gilt: Erlaubt ist, was vertragen wird – zumindest solange die Leber ihre Funktionen noch ausreichend erfüllen kann.2
Eine ausreichende Energiezufuhr ist wichtiger als der Verzicht auf bestimmte Nahrungsmittel.
Passend zur Osterzeit können Sie Ihren Patient:innen diese zwei leckeren Rezepte vorschlagen:
Zutaten:
Anleitung:
Variationsmöglichkeiten:
Sie können die Frittata beliebig variieren, z.B. mit weiterem Gemüse (Spinat, Champignons, Mais), Feta-Käse, getrockneten Tomaten, Oliven, Kräutern – der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt!
*Die sogenannte goldene Milch erhält ihre typische Farbe durch die Kurkumawurzel. Das darin enthaltene Curcumin soll einen positiven Effekt bei Lebererkrankungen haben.3 Traditionellerweise wird goldene Milch mit Zimt gewürzt. Diesen haben wir in unserem Rezept durch Kardamom ersetzt. Warum, lesen Sie am Ende des Texts in unserer Infobox.
Bitte beachten Sie: Auch wenn das gemeinsame Essen Lust darauf macht, sich den Bauch vollzuschlagen, sollten Ihre Patient:innen mit Rücksicht auf ihre Leber nur kleine Portionen essen. Die Reste der Köstlichkeiten genießen sie besser am nächsten Tag.
Zimt ist ein beliebtes Gewürz. Allerdings enthält Cassia-Zimt hohe Konzentrationen des Aromastoffs Cumarin. Dieser kann bei empfindlichen Personen bereits in geringen Mengen eine Schädigung der Leber verursachen. Das Bundesamt für Risikobewertung empfiehlt daher die Verwendung von Ceylon-Zimt, der deutlich weniger Cumarin enthält.4
Weitere Tipps zum Leben mit Hepatitis und Ernährung finden Ihre Patient:innen in 15 Sprachen unter www.meine-leber-und-ich.de.
Referenzen: