Rund vier von fünf Frauen zwischen 40 und 50 Jahren klagen regelmäßig über Probleme mit ihren Augen. Wie mehrere wissenschaftliche Studien belegen, liegt dies an den starken hormonellen Veränderungen in den Wechseljahren, insbesondere durch den Rückgang des Östrogens. Dieses Hormon hat direkte Auswirkungen auf die Tränenproduktion und Feuchtigkeit, wodurch unterschiedliche Augenprobleme auftreten können.
Trockene Auge sind eines der bekanntesten Augenprobleme, die bei Frauen während der Wechseljahre – oder auch Menopause genannt - auftreten können. Dieses Phänomen ist eng mit den hormonellen Veränderungen verbunden, insbesondere dem Abfall des Östrogenspiegels. Östrogen spielt eine entscheidende Rolle bei der Regulierung der Tränenproduktion und der Aufrechterhaltung der Feuchtigkeit in den Augen. Ein Mangel an Östrogen kann daher zu einer Verringerung der Tränenmenge und einer Verschlechterung der Qualität der Tränenflüssigkeit führen, was zu trockenen, gereizten und manchmal sogar schmerzhaften Augen führt. Ebenso kann ein Fremdkörpergefühl oder eine Grobkörnigkeit im Auge entstehen.
Verschwommenes Sehen Immer wieder berichten Frauen in den Wechseljahren von einem zeitweise beeinträchtigten Sehvermögen. Die Ursache dafür liegt in einer durch den niedrigeren Östrogenspiegel verursachten geringeren Flexibilität der Augenlinse. In den meisten Fällen normalisiert sich dieses Problem mit der Zeit und bringt ihre alte Sehfähigkeit, die vor dem Beginn der Wechseljahre gegeben war, wieder zurück. Sofern es sich um keinen dauerhaften Zustand handelt oder das Sehvermögen laufend nachlässt, besteht für die Betroffenen kein Grund zur Sorge.
Lichtempfindlichkeit Durch die starken hormonellen Veränderungen im Körper einer Frau in den Wechseljahren verändert sich weitestgehend auch die Art und Weise, die die Zellen und Strukturen des Auges auf Lichtstimulation reagieren. Diese verursachte Überempfindlichkeit - auch Photophobie genannt - gegenüber hellem Licht kann bereits nach kurzer Zeit für ein unangenehmes Gefühl im Auge bei Outdoor-Aktivitäten, Lesen oder der Computerarbeit führen. Daher an dieser Stelle nochmal der ohnehin gängige Appell: Zum Schutz der Augen sollte bei Sonneneinstrahlung im Freien stets eine Sonnenbrille mit UV-Schutz getragen und in den Innenräumen gedimmtes Licht vorherrschen, um jede Form von Blendung weitestgehend zu vermeiden. Der richtige Umgang mit Augenproblemen in den Wechseljahren
Der richtige Umgang mit Augenproblemen während der Wechseljahre ist entscheidend für das Wohlbefinden und die Lebensqualität betroffener Frauen. Durch entsprechende Anpassung im Alltag können Frauen in diesem Alte ihre Augenbeschwerden gut im Griff behalten.
Meist handelt es sich um temporäre Beschwerden
Während der Wechseljahre erleben viele Frauen temporäre Augenbeschwerden, die in der Regel keine dauerhafte Verschlechterung des Sehvermögens bedeuten. Es ist wichtig zu verstehen, dass diese Probleme oft mit den hormonellen Veränderungen verbunden sind und sich im Laufe der Zeit normalisieren können. In den meisten Fällen verursacht zu einem überwiegenden Teil der gesunkene Östrogenspiegel die Augenprobleme, wodurch ein Sehbehelf wie Brillen oder Kontaktlinsen meist obsolet sind. Dennoch kann eine regelmäßige Kontrolle beim Augenarzt nicht schaden, um etwaige andere Augenerkrankungen wie Grauer Star oder Netzhautablösungen frühzeitig erkennen und entgegenwirken zu können.
künstliche Tränen zur Linderung von Augenbeschwerden
Künstliche Tränen spielen eine wichtige Rolle bei der Linderung von Augenschmerzen und Beschwerden. Insbesondere bei trockenen Augen, einem häufigen Symptom in dieser Lebensphase aufgrund hormoneller Veränderungen, können künstliche Tränen effektiv helfen. Diese Tränenersatzmittel können die Augenoberfläche befeuchten, Irritationen reduzieren, das Gefühl von Trockenheit und Brennen lindern und sogar das Risiko von Entzündungen verringern.
Es ist wichtig, die richtige Art von künstlichen Tränen zu wählen, da es verschiedene Formulierungen gibt, die je nach Schweregrad der Trockenheit und individuellen Bedürfnissen angepasst werden können. Die regelmäßige Anwendung von künstlichen Tränen gemäß den Anweisungen eines Augenarztes oder Facharztes für Augenheilkunde kann somit die Augenbeschwerden während der Wechseljahre deutlich verbessern und das allgemeine Wohlbefinden steigern.
Hormontherapie nicht wirksam
Tränende und brennende Augen sind oft nicht das einzige Symptom, mit welchen Frauen in den Wechseljahren zu kämpfen haben. Blasenschwäche, Schlafstörungen oder auch Hitzewallungen sind nur ein paar der Probleme, mit denen sich Frau in dieser Zeit auseinandersetzen muss. Mittels Hormontherapie (HRT) lässt sich der Hormonhaushalt gut regulieren und einige der auftretenden Symptome gut in den Griff kriegen.
Im Falle der Augenproblematik zeigt sich in den Studien jedoch kein eindeutiges Bild. Verschwommenes Sehen oder trockene Augen blieben bei einem Großteil der Probandinnen trotz der Hormonersatztherapie weiterhin bestehen. Rein aus ophthalmologischer Sicht ist eine solche Therapie bei Augenbeschwerden während dieser Periode des Lebens weder empfehlenswert noch sinnvoll.
Kein Grund zur Sorge, aber ......
Die Wechseljahre verursachen im Körper einer Frau extreme hormonelle Veränderungen, die mit unterschiedlichen Begleiterscheinungen einhergehen. Auch wenn verschwommenes Sehen oder gerötete Augen äußerst unangenehme Symptome sind, besteht in der Regel kein Grund zur ernsthaften Sorge. Denn die meisten dieser Probleme treten zeitlich begrenzt auf und können mit kleinen Adaptionen im Lebensstil gut behandelt werden.
Dennoch ist es ratsam, auf den eigenen Körper zu achten und bei starken oder anhaltenden Beschwerden einen Augenarzt aufzusuchen. Ein Facharzt für Augenheilkunde kann die genaue Ursache der Beschwerden feststellen und die richtige Behandlung empfehlen. Dies ist besonders wichtig, da manche Augenbeschwerden auch Symptome für andere, ernsthaftere Erkrankungen sein können. Durch regelmäßige Augenuntersuchungen können potenzielle Probleme frühzeitig erkannt und behandelt werden, um das Sehvermögen und die allgemeine Augengesundheit zu erhalten.