Auch wenn die aktuell geführte Diskussion über die Teillegalisierung anders vermuten lässt, kennt und nutzt der Mensch die Vorteile von Hanf und insbesondere Cannabis schon seit Jahrtausenden. So ist etwa einer der ältesten Cannabisfunde datiert auf ca. 750 v.u.Z.1,2 In der autonomen Region Xinijang-Uighur in China wurden die Überreste eines kaukasischen Mannes, vermutlich eines Schamanen, mit etwa 800 g kultiviertem Cannabis mit hohem THC-Gehalt als Grabbeigabe gefunden.2
Die gemeinsame Geschichte der Cannabispflanze und der Menschheit geht jedoch noch deutlich weiter zurück. Mehr als 10.000 Jahre. Das zumindest belegen archäologische und paläobotanische Funde von Ausgrabungen in Japan.3 Erste Hinweise der Nutzung von Cannabis als Medizin finden sich in einem alten, chinesischen Arzneibuch, welches aus dem ersten Jahrhundert v.u.Z stammt.3
In einem darin enthaltenen Text wird die Nutzung weiblicher Cannabisblüten, zur Behandlung von Erkrankungen wie rheumatischer Schmerzen, Verstopfung, Malaria, Beriberi und zur Linderung gynäkologischer Beschwerden empfohlen.3 Somit ist Cannabis eine der ältesten, kultivierten Pflanzen und ein langer Begleiter in der Geschichte der Menschheit.
Dennoch wurde der Gebrauch von Cannabis am 10. Dezember 1929 in Deutschland durch die Änderung des Opiumgesetzes verboten, der bis dahin völlig legal war.4 Erst seit dem 10.03.2017 wurde mit einer Gesetzesänderung der Zugang zu Cannabis aus medizinischen Gründen und zur Verbesserung der palliativmedizinischen Versorgung wieder deutlich erleichtert.5 Seit dem 01.04.2024 wurde mit dem Inkrafttreten des Gesetzes zum kontrollierten Umgang mit Cannabis (CanG) ein weiterer Schritt zur Legalisierung von Cannabis getan.6
Unabhängig davon, ob Behandelnde und Behandelte bereits persönliche Erfahrungen mit Cannabis gesammelt haben oder nicht, ist das Thema von weitreichenden Diskussionen geprägt. In der aktuelleren Menschheitsgeschichte hatte Cannabis einen eher schlechten Ruf. Zu Unrecht, wenn man auf die medizinische Nutzbarkeit blickt. Diese steht seit einiger Zeit wieder mehr im Fokus.7 Die Zahl der Einzelfallberichte und klinischen Studien über einen positiven Nutzen bei Erkrankungen wie Epilepsie8, Parkinson9, Morbus Crohn oder Kniearthrose10 nimmt zurzeit nur langsam zu.
Das Ziel dieses DocCheck-Kanals ist es, über genau diese Themen zu informieren, aufzuklären und diese einzuordnen. Inhalte wie die aktuelle Studienlage, die therapeutischen Möglichkeiten von Medizinalcannabis oder Erfahrungsberichte von Betroffenen aber auch Therapierenden werden auf dem Kanal in den nächsten Wochen beleuchtet.
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