Typ-2-Diabetiker haben ein zwei- bis viermal höheres Risiko für eine koronare Herzkrankheit. Jetzt haben Forscher neue Protein-Biomarker gefunden, um die Entwicklung der Erkrankung vorauszusagen.
Die koronare Herzkrankheit ist weltweit ein großes Gesundheitsproblem, insbesondere bei Menschen mit Typ-2-Diabetes. Forscher des Deutschen Zentrums für Diabetesforschung (DZD), des Helmholtz-Zentrums München und der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) haben neue Protein-Biomarker identifiziert, die mit der Entwicklung von KHK bei Menschen mit und ohne Diabetes in Verbindung stehen. Die Ergebnisse wurden im Journal Cardiovascular Diabetology veröffentlicht.
Die koronare Herzkrankheit (KHK) ist in Europa für fast die Hälfte aller Todesfälle verantwortlich. Bei Erwachsenen mittleren Alters haben Personen mit Typ-2-Diabetes (T2D) ein zwei- bis viermal höheres Risiko, eine KHK zu entwickeln, als Personen ohne T2D. Das Forscherteam untersuchte die Vorhersagekraft von Protein-Biomarkern für das Auftreten von KHK bei Personen mit und ohne T2D.
Für ihre Studie nutzten die Forscher Daten der Kooperativen Gesundheitsforschung in der Region Augsburg (KORA). Die Validierungskohorte umfasste 888 Teilnehmer aus der KORA-Age1-Studie mit 70 KHK-Fällen (19 Fälle in der Gruppe mit T2D gegenüber 51 Fällen ohne T2D) während einer Nachbeobachtungszeit von 6,9 Jahren. Sie untersuchten Blutproben der Probanden auf 233 Plasmaproteine, die mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Entzündungen in Zusammenhang stehen.
Auf diese Weise identifizierten die Forscher zwei Proteine, die mit dem Auftreten von KHK bei Personen mit Diabetes assoziiert sind sowie 29 Proteine bei Personen ohne T2D im Ausgangszustand. Sechs dieser Proteine sind neue Kandidaten für das Auftreten von KHK.
Die Ergebnisse dieser Studie tragen wesentlich zu einem besseren Verständnis der Pathophysiologie der KHK bei T2D-Patienten bei und bieten potenzielle neue Ansätze für die Prävention und Behandlung dieser schwerwiegenden Komplikation. Sie unterstreichen die Bedeutung weiterer Forschung in diesem Bereich.
Dieser Text basiert auf einer Pressemitteilung des Deutschen Zentrums für Diabetesforschung. Hier findet ihr die Originalpublikation.
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