Im Beitrag Hormontherapie bei Brustkrebs: Nebenwirkungen im Fokus haben wir Ihnen bereits eine Auswahl der möglichen Nebenwirkungen der Hormontherapie genannt. Nun möchten wir zwei von diesen genauer unter die Lupe nehmen: Fatigue und Stimmungsschwankungen. Im Folgenden zeigen wir Ihnen daher, wie Sie Ihre Patientinnen bestmöglich bei der Bewältigung der oben genannten Nebenwirkungen unterstützen können.
Um Fatigue zu lindern, ist die individuelle Situation der Patientin entscheidend. In der Regel kann hier bereits ein angepasstes Bewegungstraining helfen. Patientinnen können aber auch Hilfe durch einen ambulanten Pflegedienst oder einen Psychoonkologen beziehungsweise eine Psychoonkologin in Anspruch nehmen. Auch eine Ernährungstherapie oder eine verbesserte Schlafhygiene können Fatigue entgegenwirken.4
Die Symptome der Wechseljahre sind von Frau zu Frau unterschiedlich. Am häufigsten treten allerdings Schweißausbrüche, Hitzewallungen und Stimmungsschwankungen auf. Letzterem kann besonders durch Entspannung und körperliche Aktivität entgegenwirkt werden. Denn wer sich bewegt, fühlt sich seltener erschöpft und bleibt meist leistungsfähiger. Hinzu kommt, dass man so das Risiko für Krankheits- und Behandlungsfolgen reduzieren kann.
Für Hitzewallungen und Schweißausbrüche wiederum gibt es medikamentöse, komplementäre und alternative Methoden. Der Nutzen z. B. von nicht-hormonellen Alternativen ist dabei nicht immer wissenschaftlich belegt. Viele Betroffene berichten jedoch, dass sie ihre Lebensqualität dadurch steigern und Hitzewallungen lindern konnten. Zu diesen Alternativen zählt z. B. eine angepasste Lebensweise, d.h. dass man auf Heißgetränke sowie scharf gewürzte Speisen verzichtet und sich der Temperatur entsprechend kleidet. Letzteres bedeutet konkret, dass man bei hohen Temperaturen auf luftige Kleidung achtet und enge, schwere Kleidung meidet. Auch Entspannungstechniken, Yoga, Achtsamkeitstraining sowie Akupunktur und Elektroakupunktur können bei Linderung der Symptome helfen.
Für eine nicht-hormonelle medikamentöse Therapie können bestimmte Arzneimittel eingesetzt werden, die ursprünglich für andere Anwendungsgebiete entwickelt wurden. Dazu zählen z. B. Antidepressiva wie Venlafaxin oder Paroxetin, Blutdrucksenker wie Clonidin oder das krampflösende Mittel Gabapentin.5
Auch Beschwerden im Intimbereich und Gelenkschmerzen zählen zu den typischen Nebenwirkungen der Hormontherapie bei Brustkrebs. Diese werden wir Ihnen im kommenden Beitrag ausführlicher vorstellen.