Herz-Kreislauf-Erkrankungen (CVD, engl. cardiovascular disease) stellen in Deutschland die häufigste Todesursache dar, wobei sie mit fast 360.000 Verstorbenen jährlich sogar Krebserkrankungen übertreffen. Sie sind für gut ein Drittel (33 %) aller Sterbefälle verantwortlich.1,2 CVD sind ein Sammelbegriff für verschiedene Krankheiten, die das Herz und die Blutgefäße betreffen3, u. a. die Koronare Herzkrankheit (KHK), der Herzinfarkt und die Herzinsuffizienz. Auch zerebrovaskuläre Erkrankungen wie der Schlaganfall und arteriosklerotische Erkrankungen der peripheren arteriellen Blutgefäße, wie die periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK), gehören zu den CVDs.
Zu den bedeutendsten Risikofaktoren dieser Krankheiten gehören viele Aspekte, die durch einen gesunden Lebensstil und medikamentöse Behandlungen positiv beeinflusst werden können. Hier sind vor allem kardiometabolische Erkrankungen wie Hypertonie, Diabetes mellitus, Fettstoffwechselstörungen und Adipositas, sowie ungesunde Verhaltensweisen wie Rauchen, körperliche Inaktivität und eine ungesunde Ernährung zu nennen.4
Adipositas kommt eine besondere Bedeutung zu, denn ein erhöhtes Körpergewicht hat eine doppelte Auswirkung auf das kardiovaskuläre Risiko: einerseits trägt es zur Entwicklung von Risikofaktoren für CVDs, wie Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörungen, Insulinresistenz und Diabetes bei und zusätzlich stellt Adipositas einen eigenständigen Risikofaktor für Herz- Kreislauf-Erkrankungen, unabhängig von anderen kardiovaskulären Risikofaktoren, dar.5,6,7 Das bedeutet, dass auch Menschen mit einem erhöhten Körpergewicht, bei welchen keine Stoffwechselstörung wie Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörung oder Diabetes vorliegt, ein erhöhtes Risiko für Herzkrankheiten, zerebrovaskuläre Erkrankungen und Herzversagen aufweisen.7 Laut der Auswertung einer groß angelegten Studie, die von mehr als 3600 Wissenschaftler:innen aus 195 Ländern durchgeführt wurde und insgesamt Daten von 68,5 Millionen Menschen über einen Zeitraum von 25 Jahren erfasste, war ein erhöhter BMI für schätzungsweise 4 Millionen Todesfällen im Jahr 2015 verantwortlich. Fast 70 % dieser Sterbefälle waren auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen zurückzuführen.8
Die aktuellen Maßnahmen zur Reduzierung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen konzentrieren sich hauptsächlich auf die Behandlung von Risikofaktoren wie Dyslipidämie, Typ-2-Diabetes und Bluthochdruck. Bei Patient:innen mit erhöhtem Körpergewicht bleibt jedoch trotz einer optimalen Therapie der Stoffwechselerkrankungen ein kardiovaskuläres Restrisiko bestehen.9 Eine mögliche Erklärung dafür könnte sein, dass Adipositas mit systemischen Entzündungsprozessen einhergeht, welche wiederum zur Entwicklung von Herz-Kreislauf- Erkrankungen beitragen könnte. Eine Reduktion des Körpergewichts könnte durch Verminderung der systemischen Entzündungen dazu beitragen, das Restrisiko für kardiovaskuläre Erkrankungen bei Patient:innen zu reduzieren.9
Es lässt sich abschließend festhalten, dass das Adipositasmanagement, z.B. durch eine Verbesserung antiinflammatorischer Reaktionen, weitaus mehr als die reine Gewichtsreduktion bedeutet. Die pathophysiologischen Ursachen für das erhöhte Risiko von Herz-Kreislauf- Erkrankungen bieten neue Ansatzpunkte in der Behandlung und Verbesserung der Gesundheit und Lebensqualität von Menschen mit Adipositas.
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