Bei Psoriasis kommt Vitamin D topisch schon lange zum Einsatz. Also wird die orale Einnahme in Form von Nahrungsergänzungsmitteln wohl auch was bringen – oder?
Forscher des Universitätskrankenhauses von Nordnorwegen unter der Leitung von Dr. Marita Jenssen führten eine Untersuchung durch, um den Einfluss von Vitamin-D-Supplementierung auf die Schwere von Psoriasis zu prüfen. In dieser randomisierten, doppelblinden, placebokontrollierten Studie wurden 122 Erwachsene mit aktiver Plaque-Psoriasis und niedrigen Vitamin-D-Spiegeln (unter 24 ng/mL) über vier Monate beobachtet.
Die Teilnehmer wurden in zwei Gruppen aufgeteilt: Eine Gruppe erhielt hohe Dosen Vitamin D (eine Initialdosis von 100.000 IE, gefolgt von 20.000 IE pro Woche), die andere ein Placebo. Die Forscher überwachten die Veränderungen des Psoriasis Area Severity Index (PASI) sowie weitere Parameter, die den Schweregrad der Psoriasis einordnen, wie den Physician Global Assessment (PGA) und den Dermatology Life Quality Index (DLQI).
Die Studienergebnissen waren eindeutig:
Die Studie zeigt, dass Vitamin-D-Supplementierung keinen messbaren Einfluss auf die Schwere von Psoriasis hat. Ein möglicher Grund könnte sein, dass die Ausgangswerte der Krankheitsschwere in der untersuchten Gruppe sehr niedrig waren. Zudem stiegen die Vitamin-D-Spiegel in der Behandlungsgruppe weniger stark an als erwartet, was die Ergebnisse beeinflusst haben könnte.
Diese Ergebnisse stellen die weit verbreitete Annahme in Frage, dass Vitamin D in hohen Dosen eine effektive Behandlung für Psoriasis darstellt. „Unsere Studie zeigt, dass Vitamin-D-Supplementierung keine signifikanten Vorteile bei der Reduktion der Psoriasis-Schwere bietet“, heißt es von den Autoren. „Weitere Forschungen sind notwendig, um zu verstehen, ob höhere Dosen oder andere Formen der Verabreichung einen Nutzen bringen könnten.“
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