Prostatakrebs ist die häufigste Krebserkrankung bei Männern in Deutschland und die dritthäufigste krebsbedingte Todesursache.1,2 Während Prostatakrebs im Frühstadium, wenn das Karzinom sich innerhalb der Prostata befindet, häufig heilbar ist, ist eine Heilung im fortgeschrittenen und metastasierten Stadium häufig nicht mehr möglich.3 Daher ist eine frühzeitige Diagnose für eine erfolgreiche Behandlung von hoher Bedeutung. Eine Schlüsselrolle spielen dabei regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen. Sie ermöglichen es Veränderungen früh zu erkennen und entsprechend zu handeln. Ob Vorsorgeuntersuchungen von Männern in Deutschland wahrgenommen werden, lesen Sie hier.
Im Jahr 2019 ließen sich bundesweit lediglich 12 % der Männer im Rahmen einer Tastuntersuchung auf Prostatakrebs untersuchen.4 Damit nehmen deutlich weniger Männer als Frauen die Krebsvorsorge in Anspruch. Etwa 40 % der Frauen ließen sich im gleichen Jahr auf Brust- und Gebärmutterhalskrebs untersuchen.4
Zudem gab es bei der Prostatakrebsvorsorge deutliche regionale und Alters-abhängige Unterschiede. Während in Mecklenburg-Vorpommern ca. 14 % der Männer zum Check gingen, waren es im Saarland nur ca. 9 % und in Bayern ca. 10 %.4 Zudem nahm der Anteil an Männern, welche die Krebsvorsorge wahrnehmen, mit höherem Alter zu. In der Altersgruppe der 45- bis 49-Jährigen gingen lediglich ca. 10 % zur Vorsorge. Bei den 75- bis 79-Jährigen waren es hingegen ca. 37 %.5
Der geringe Anteil an Männern, die eine Tastuntersuchung in Anspruch nehmen, hat sich in den letzten Jahren kaum verändert. So nahmen bereits 2014 lediglich rund 12 % aller anspruchsberechtigten Bürger die kostenlose Früherkennungsuntersuchung wahr.6
Um Prostatakrebs früh zu erkennen, kann in Deutschland jeder krankenversicherte Mann ab 45 Jahren jährlich eine Tastuntersuchung der Prostata durch den Enddarm in Anspruch nehmen.7 Allgemeinmediziner:innen und hausärztlich-tätige Internist:innen führen die Untersuchung entweder selbst durch, oder sie überweisen zu einer urologischen Praxis.7
Der sogenannte PSA-Test ist eine weitere Untersuchung zur Früherkennung von Prostatakrebs.7 Er misst den Wert des Prostata-spezifischen Antigens (PSA) im Blut.7 Patienten müssen diesen Test selbst bezahlen, da er aktuell nicht zum gesetzlichen Früherkennungsprogramm gehört.7
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Verständlichen Aufklärung ohne große Verwendung von Fachbegriffen und Fremdwörtern, fehlt.10 Viele Männer äußern den Wunsch, dass weiterhin Ärzt:innen – und auch Krankenkassen – rechtzeitig darüber informieren, sobald zu dieser Untersuchung geraten wird.10 Sie wollen dabei aber nicht nur über die Erkrankung, sondern auch über das Vorgehen bei der Diagnostik und mögliche Untersuchungswege aufgeklärt werden.10
Es nehmen immer noch nur wenige Männer die Tastuntersuchung zur Prostatakrebsvorsorge in Anspruch.4,5 Als häufigste Gründe nannten befragte Männer hierfür fehlende Symptome, Angst vor der Krebsdiagnose sowie Respekt vor der Untersuchung selbst.8 Verständliche Aufklärung kann Männer jedoch unterstützen sich mit dem Thema auseinanderzusetzen oder sogar Vorsorgeuntersuchungen regelmäßig in Anspruch zu nehmen.10
MAT-DE-NON-2024-00214 I Erstellt Mai 2024