Uran und Blei im Körper dank E-Zigaretten, mRNA-Impfungen lassen das Rezidivrisiko beim Melanom schrumpfen und Fachgesellschaften wettern gegen den Klinik-Atlas. Diese News lest ihr im Schnelldurchlauf.
Aufgrund des besonders hohen Suchtpotenzials von E-Zigaretten warnt die BÄK aktuell vor den Gefahren der vermeintlich weniger risikobehafteten Variante. Im Gegensatz zu abstinenten Altersgenossen sei bei E-Zigaretten-Konsumenten die Wahrscheinlichkeit 3-mal höher, auf Tabakzigaretten umzusteigen – insbesondere die Einweg-Variante sei bei jungen Leuten beliebt. Experten des Deutschen Krebsforschungszentrums schlossen sich der Forderung nach strengeren Werberegeln an – unter anderem dem Verbot nach Werbung in den sozialen Medien – zumal die Bestandteile Formaldehyd und Acetaldehyd krebserregend seien. Eine aktuelle Studie unterstreicht zudem die negativen gesundheitlichen Auswirkungen von E-Zigaretten. Danach können Spuren von Uran, Blei und anderen Metallen über E-Zigaretten in den Körper gelangen. Die Folgen: Störungen der kognitiven und psychiatrischen Entwicklung.
„Die im Koalitionsvertrag angekündigte Verschärfung der Regelungen für Marketing und Sponsoring von Alkohol, Tabak- und Nikotinprodukten soll man endlich umzusetzen“, forderte die Ärzteschaft nahezu einstimmig beim diesjährigen deutschen Ärztetag. Alle bisher bestehenden Maßnahmen, beruhend auf Disziplin und Selbstverpflichtung, seien „ungenügend für einen effektiven Schutz.“ Die Daten des Statistischen Bundesamt stützen die Ärzte-Einschätzung: So liegt die Zahl der Raucher derzeit bei rund 17 Millionen Menschen in Deutschland. Besonders beliebt in Deutschland: Der Konsum von E-Zigaretten (Anstieg von 40 % von 2022 zu 2023).
Verheißungsvolle News vom Kongress der American Society of Clinical Oncology (ASCO) in Chicago: Pharmakonzern Moderna hat dort gestern zusammen mit Merck neue Daten zum mRNA-Impfstoff gegen Hautkrebs vorgestellt. In einer Phase IIb-Studie zeigte mRNA-4157 (V940) in Kombination mit dem Antikörper Pembrolizumab (Keytruda®) vielversprechende Ergebnisse bei Patienten mit reseziertem Hochrisiko-Melanom (Stadium III/IV). Nach einer medianen Nachbeobachtungszeit von knapp 3 Jahren reduzierte die Kombination das Risiko für ein Rezidiv oder den Tod um 49 % und das Risiko für Fernmetastasen oder den Tod um 62 % im Vergleich zur Immuntherapie allein. Die 2,5-Jahres-Überlebensrate ohne Rezidiv lag bei 74,8 % für die Kombinationstherapie gegenüber 55,6 % bei Pembrolizumab allein.
Die Ergebnisse wurden laut Moderna in verschiedenen Patientensubgruppen beobachtet und sollen die dauerhafte Wirksamkeit und Sicherheit der Kombinationstherapie bestätigen. Die am häufigsten beobachteten Nebenwirkungen der Therapie waren Müdigkeit, Schmerzen an der Injektionsstelle und Schüttelfrost, meist von milder bis moderater Ausprägung. Sollte es mit dem beschleunigten Zulassungsverfahren klappen, könnte Moderna schon im nächsten Jahr den weltweit ersten mRNA-Impfstoff gegen Krebs auf den Markt bringen.
Der Klinik-Atlas von Bundesgesundheitsminister Lauterbach „strotzt vor Fehlern“ – so urteilt eine Reihe von Fachgesellschaften, die nun auch die Abschaltung des Tools fordern. Laut der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF) sei der Bundes-Klinik-Atlas „nicht geeignet, PatientInnen in Auswahlprozessen adäquat zu beraten. Im Gegenteil könnten PatientInnen fehlgeleitet werden. Auch Kliniken könnten Schaden nehmen.“
Die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) rät Patienten, die Informationen suchen, dringend Rücksprache mit ihren Ärzten zu halten. Die Klinik-Vertreter haben zudem konkrete Fälle der Falsch- und Fehlinformationen parat:
Es handelt sich hier somit um Fehler, die im Zweifel entscheidend in das Leben eines Menschen eingreifen können.
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