Ungeplante Schwangerschaften unter Semaglutid-Therapie, erster bestätigter Todesfall durch das Vogelgrippe-Virus H5N2 und die Binge-Eating-Disorder geht doch nicht von allein vorüber. Diese News gibt’s im Schnelldurchlauf.
In den sozialen Medien häufen sich Berichte von ungewollten und ungeplanten Schwangerschaften von Frauen unter Semaglutid – auch trotz oraler Kontrazeptiva. Dabei geht es spezifisch um die Produkte des Herstellers Novo Nordisk – Ozempic® und Wegovy® – weshalb im Netz der Ausdruck „Ozempic-Babys“ kursiert. Als Ursache werden zwei Möglichkeiten diskutiert:
H5N2: Erster bestätigter Todesfall
Die WHO meldete am Mittwochabend den weltweit ersten Todesfall durch das Vogelgrippevirus A (H5N2) in Mexiko. Dabei handelt es sich nicht um den Virus-Subtyp, der derzeit vor allem in den USA in Rinderherden zirkuliert (H5N1) (DocCheck berichtete). Der 59-jährige Mann, der in dem Bundesstaat México lebte, hatte mehrere Vorerkrankungen und verstarb bereits am 24. April. Wie sich der Mann infiziert hat, ist dabei unklar: Es gab keine Hinweise auf einen Kontakt zu infiziertem Geflügel; auch bei seinen Kontaktpersonen wurden keine weiteren Infektionen festgestellt. Es gab allerdings im benachbarten Bundesstaat Michoacán im März einen H5N2-Ausbruch in einem Geflügelbetrieb.
Von 2003 bis Mai 2024 wurden der WHO insgesamt 463 Todesfälle durch Vogelgrippeviren, hauptsächlich H5N1, gemeldet. Das Risiko für die Allgemeinbevölkerung bleibe laut WHO gering. Wissenschaftler beobachten die Virusveränderungen dennoch genau, um eine leichtere Übertragung auf Menschen frühzeitig zu erkennen und entwickeln Impfstoffkandidaten für den Pandemiefall.
Die Binge-Eating-Störung (BED) ist die meistverbreitete Essstörung in Deutschland. Von 1.000 Mädchen und Frauen leiden 28 im Laufe ihres Lebens an BED. Zum Vergleich: 19 von 1.000 leiden an Bulimie und 14 von 1.000 an Anorexie. Jungen und Männer sind deutlich weniger, aber trotzdem auch betroffen – mit selbiger Verteilung.
Essstörungen in Deutschland. Credit: Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung
Bisher wurde häufig angenommen, dass sich eine BED in vielen Fällen quasi von alleine auswächst. Eine aktuelle Studie zeigt allerdings, dass sich die Symptome mit der Zeit zwar verbessern – in vielen Fällen dauert das aber deutlich länger, als bisher angenommen. Die Wissenschaftler beobachteten 137 erwachsene Personen (19 bis 74 Jahre) mit BED über fünf Jahre lang. Beim Follow Up nach 5 Jahren zeigte sich, dass sich viele Symptome verbesserten. 46 % der Teilnehmer zeigten aber immer noch die vollständigen Symptome, weitere 33 % zeigten teilweise signifikante Symptome. 35 % der Probanden, die nach einem Follow Up nach 2,5 Jahren in Remission waren, wurden laut 5-Jahres-Follow-Up Rückfällig.
„Bei […] Erwachsenen mit höherem BMI verbessert sich die BED mit der Zeit, aber eine vollständige Remission dauert oft viele Jahre, und Rückfälle sind häufig“, konkludieren die Autoren.
Bildquelle: Mehdi Sepehri, Unsplash