Lärm, Tinnitus, Blutvergiftung – Schwindel kann bei Patienten verschiedene Ursachen haben. Wisst ihr, worauf es bei der Diagnose ankommt? Testet euer Schwindel-Wissen an drei Fallbeispielen!
Klagt ein Patient über Schwindel, gibt es unzählige mögliche zugrundeliegende Erkrankungen. Die genauen Umstände und Begleitsymptome zu kennen und richtig einzuordnen, ist deshalb entscheidend. Die folgenden drei Patienten leiden alle unter Schwindel, aber nicht unter der gleichen Krankheit. Könnt ihr sie richtig diagnostizieren?
Eine 33-jährige Patientin berichtet, dass sie bereits seit Jahren immer wieder Schwindelattacken habe. Diese werden häufig von lauten Geräuschen, manchmal aber auch nur durch Husten ausgelöst. Während der Attacken könne sie nicht mehr Stehen oder Gehen und müsse sie sich auf den Boden legen. Die Schwindelattacken seien nach mehreren Minuten vorbei. Allgemein kämen ihr die Geräusche ihres Körpers sehr laut vor. Sie höre ihren Puls sehr deutlich im rechten Ohr. Bisher hätten ihr Medikamente überhaupt nicht geholfen. In der klinischen Untersuchung zeigt sich die Patientin ohne Fokalneurologie. Nach dem Klatschen direkt neben dem rechten Ohr der Patientin, folgt nach einer kurzen Latenz ein Nystagmus mit schneller Schlagrichtung nach unten. Die Patientin klagt über starken Schwindel und lässt sich zu Boden gleiten. Nach vier Minuten kann die Patientin sich wieder aufrichten und ist schwindelfrei.
Ein 29- jähriger Patient klagt in der Notaufnahme über wiederkehrende Schwindelattacken mit Gangstörung und begleitendem Tinnitus auf dem rechten Ohr. Die Attacken hielten nur kurz an, es seien aber teilweise bis zu 20 Attacken täglich. Er habe manchmal auch begleitende Übelkeit. Die Symptomatik sei häufiger dann zu beobachten, wenn er den Kopf in eine bestimmte Position bringe. Die neurologische Untersuchung inklusive Lagerungsproben gestaltet sich unauffällig.
Ein 62-Jähriger Patient klagt über Schwindel, vor allem beim Gehen, der seit einigen Monaten auftrete. Ein paar Tage vor Beginn der Schwindel-Symptomatik sei er noch wegen einer Blutvergiftung in stationärer Behandlung gewesen. Wenn er ruhig sitze, sei alles in Ordnung. Es komme ihm so vor, als sei der Schwindel insbesondere in den Abendstunden schlimm, wenn er noch einen Spaziergang im Park mache. Manchmal habe er das Gefühl, dass sich die Bilder vor seinen Augen bewegten. In der klinischen Untersuchung fällt ein unsicheres Gangbild, vor allem bei geschlossenen Augen, ein positiver Romberg-Test und ein positiver Kopf-Impuls-Test beidseits auf.
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