Diabetes mellitus Typ 2, kurz Diabetes Typ 2 oder auch Typ-2-Diabetes, ist eine Stoffwechselerkrankung, die durch eine Insulinresistenz und einen erhöhten Blutglucosespiegel gekennzeichnet ist.1 Mit etwa 93 % handelt es sich dabei um die häufigste Form von Diabetes. In Deutschland ist schätzungsweise jeder 10. Mensch von der Krankheit betroffen. Obwohl die Erkrankung üblicherweise im höheren oder mittleren Lebensalter beginnt, wurde in den letzten Jahren eine Zunahme unter jungen Erwachsenen und sogar Jugendlichen beobachtet.2 Wichtige Fakten zum Diabetes Typ 2 haben wir hier für Sie zusammengefasst.
Eine genetische Veranlagung kann bei der Entstehung von Diabetes Typ 2 eine Rolle spielen und die Erkrankung begünstigen. Neben einer genetischen Prädisposition trägt insbesondere eine ungesunde Lebensweise zur Entstehung eines Diabetes Typ 2 bei.3 Dazu gehören Rauchen, Bewegungsmangel und eine ballaststoffarme, fettreiche Ernährung.4 Auch steigt das Diabetesrisiko mit zunehmender Körperfettmasse. Aus diesem Grund wird Adipositas als eine Hauptursache von Diabetes Typ 2 angesehen.5 Zudem können einige Medikamente, zum Beispiel Betablocker, Glucocorticoide oder Antipsychotika, einen negativen Einfluss auf den Glukosestoffwechsel haben. Weitere Risikofaktoren können eine nicht alkoholische Fettleber oder endokrine Vorerkrankungen wie das polyzystische Ovarialsyndrom sein.4
Charakteristisch für Diabetes Typ 2 sind eine Insulinresistenz und ein Insulinmangel. Dies führt zu einem erhöhten Glukosespiegel. Insulin ist ein Hormon, das von den Betazellen der Bauchspeicheldrüse (Pankreas) produziert wird. Es ermöglicht die Aufnahme von Glukose aus dem Blut in die Körperzellen. Bei Diabetes Typ 2 nimmt die Sensibilität der Körperzellen gegenüber Insulin ab, sodass die Glukoseaufnahme vermindert ist. Dies führt zu einem erhöhten Blutglukosespiegel (Hyperglykämie), den das Pankreas anfänglich durch eine gesteigerte Insulinproduktion zu kompensieren versucht. Im Laufe der Zeit kommt es jedoch zu einer Erschöpfung der Betazellen, wodurch die Insulinproduktion immer weiter abimmt.6
Bleibt die Krankheit über lange Zeit unbehandelt, können durch den dauerhaft erhöhten Blutglukosespiegel die Blutgefäße geschädigt werden. Dies steigert das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Herzinfarkte, Schlaganfälle sowie Durchblutungsstörungen der Beine und Füße (periphere arterielle Verschlusskrankheit, pAVK).7 Sind die kleinen Blutgefäße betroffen, führt dies zu einer Beeinträchtigung der Funktion von Augen, Nieren und Nerven (Diabetische Retinopathie, Nephropathie und Neuropathie), was sich z. B. durch verschwommenes Sehen, eine vermehrte Albumin-Ausscheidung oder ein Taubheitsgefühl äußern kann. Eine weitere Komplikation stellt der diabetische Fuß dar, der aus einer Kombination von Nervenschädigungen und Durchblutungsstörungen entsteht. Verletzungen werden dadurch schlechter oder später bemerkt und die Wundheilung ist gestört.8 Allgemein lässt sich festhalten, dass Diabetes und Adipositas zusammen das Mortalitätsrisiko um das Siebenfache erhöhen.9
Bei adipösen Personen mit familiärer Vorbelastung besteht ein 60–70%iges Risiko, im Laufe ihres Lebens Diabetes zu entwickeln.5 Eine entscheidende Rolle bei der Prävention von Diabetes spielt daher die Gewichtsreduktion bei Übergewicht. Diese kann durch eine Umstellung der Ernährung und ausreichende Bewegung erreicht werden. Die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG) gibt dabei folgende Empfehlungen an:10
Tab. 1: Allgemeine Therapieziele für die langfristige Gewichtsstabilisierung. Modifiziert nach 10.
Zur Therapie von Patientinnen und Patienten mit manifestiertem Diabetes bietet Ihnen die Deutsche Diabetes-Gesellschaft (DDG) einen guten Überblick der aktuellen Leitlinien.