Chronische Wunden sind eine echte Herausforderung. Je langsamer der Wundverschluss desto höher das Risiko für Infektionen. Daher gilt: In der Lokaltherapie sollte frühzeitig die Wahl einer geeigneten Wundauflage evidenzbasiert erfolgen. Das betonte auch Prof. Dr. Joachim Dissemond auf dem 18. Deutschen Wundkongress in Bremen – und lieferte direkt einen konkreten Anwendungsalgorithmus.1,2
Besonders häufig, und daher am besten untersucht, sind das Ulcus cruris venosum (UCV) und der diabetische Fußulkus (DFU).3 Im Folgenden erläuterte der Experte, wie eine evidenzbasierte und leitliniengerechte Lokaltherapie mit TLC-NOSF-Wundauflagen mit Reinigungsfasern bei UCV und DFU aussehen kann. Dissemond verwies dabei auf einen Therapie-Algorithmus, an dessen Ausarbeitung der Experte beteiligt war.1 Eine erfolgreiche Wundbehandlung setzte neben einer begleitenden Kausaltherapie der Grunderkrankung auch eine adäquate Reinigung bzw. Débridement der Wunde voraus. Der Verbandwechsel sollte angepasst an den Wundzustand und Exsudatgrad erfolgen. Dies kann initial alle 1-2 Tage sein (Reinigungsphase) und im Verlauf der Behandlung angepasst an Wundzustand und Exsudatgrad auf bis zu 7 Tage ausgedehnt werden. Für Wundzustand und Heilungsprozess ist alle 4 Wochen eine Evaluation empfohlen. Bei klinischer Verbesserung des Wundzustandes bzw. Wundoberflächenreduktion kann die Therapie mit TLC-NOSF-Wundauflagen mit Reinigungsfasern für weitere 4 Wochen bzw. bis zum vollständigen Wundverschluss fortgesetzt werden.
Für andere Wundzustände gilt:
Referenzen
1: 18. Deutscher Wundkongress (DEWU) in Bremen; Industrie-Symposium: „Evidenzbasierte Behandlung des Ulcus cruris venosum – Neue Leitlinie für den Praxisalltag“ am 16.05.2024, Veranstalter: URGO GmbH.
2: Binder B et al. Leitfaden zur Behandlung chronischer Wunden mit polyabsorbierenden TLC-Sucrose Octasulfat-Wundauflagen.
3: Dissemond J, Lobmann R. Evidenzbasierte Lokaltherapie chronischer Wunden. Aktuelle Dermatologie 2022; 48(11):519-526.