Grey’s Anatomy, Dr. House oder Scrubs – Arztserien sind ein Dauerbrenner. Doch so manche Handlungen der Leinwand-Ärzte sind für echte Mediziner zum Haare raufen. Lest hier unsere Top 6.
Der Patient sagt noch sein letztes Wort, dann fallen seine Augen zu und er verstirbt. Das erfahren auch die Ärzte von Grey’s Anatomy und co. Doch dauert in den Serien die Feststellung des Todes oft nur wenige Sekunden. In der Realität muss für eine ordentliche Todesfeststellung mindestens eines der sicheren Todeszeichen vorliegen:
Doch diese treten nicht direkt auf. Die unmittelbare Feststellung des Todes ist also ein knallharter Kunstfehler. Eine Ausnahme gibt es: Unfälle, die nicht mit dem Leben vereinbar sind.
Eine der bekanntesten medizinischen Hollywood-Fails ist das Schocken einer Asystolie. In den meisten Serien und Filmen verleitet der anhaltende Piepton des EKGs den Notfallarzt dazu, den Defibrillator zu zücken und den Patienten zu schocken. Dieser wird dann durch den magischen Strompuls von den Toten auferweckt. Dass eine Asystolie nicht mit einem Defibrillator geschockt werden kann, lernen bereits junge Ärzte am Anfang ihres Studiums. Eine Asystolie wird mit Reanimationsmaßnahmen und Adrenalingabe behandelt. Der Stromstoß des Defibrillators nützt rein gar nichts.
Wenn Patienten auf das medizinische Personal losgehen und sich nicht bändigen lassen, wird in Serien und Filmen oft eine intramuskuläre Injektion verabreicht, die den Gemeingefährlichen prompt in den Schlaf lullt. Die Wirkung einer solchen Sedierung tritt aber oft erst nach über 15 Minuten auf. Bis dahin müssen die Ärzte und Pfleger den Patienten weiterhin fixieren. Doch zugunsten der Dramaturgie wird auf eine solche Überbrückungszeit in Serien gerne verzichtet.
Eine Frau mit einer Gabel im Nacken soll ein bildgebendes Verfahren erhalten und wird zum MRT geschickt. MRT steht jedoch für Magnetresonanztomographie. Spätestens jetzt sollten die Glocken bei allen Filmregisseuren läuten, denn sogar die meisten Patienten wissen, dass jegliches Metall aus Vorsichtsmaßnahmen abgelegt werden muss. McDreamy, das geht besser!
Das denken sich vermutlich viele Regisseure, weswegen die Urinausscheidung nie als Vitalparameter beobachtet wird. Das sieht in der Realität anders aus, denn die Urinausscheidung gibt den Ärzten nach einer OP wertvolle Hinweise auf eine funktionierende Nierenfunktion.
Fazit: Zwar gibt es einige Szenen, bei denen sich Ärzten die Nackenhaare aufstellen. Dem Plot der Serie macht das aber nichts aus. Also, liebe Ärzte, ein Auge zudrücken und bitte nicht nachmachen!
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