Ärzte sollen vor Patienten-Gewalt besser geschützt werden, die Bundesregierung will jungen Menschen ein besseres Ernährungsbewusstsein einimpfen und Hitze gefährdet Europas Bürger. Hier die News im Schnelldurchlauf.
Die zunehmende Gewalt gegen niedergelassene Ärzte wird zu einem immer größeren Problem. Andreas Gassen, der Vorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), berichtet von einem deutlichen Anstieg aggressiven Verhaltens, das von verbalen Bedrohungen bis hin zu körperlichen Übergriffen reicht. Er fordert daher von der Politik Maßnahmen, um den Schutz des medizinischen Personals zu verbessern, da die Eskalation von Gewalt auch in Arztpraxen immer häufiger vorkommt.
„Dass sich Patienten nicht benehmen können und eine schräge Einschätzung der eigenen Behandlungsdringlichkeit haben, ist ein Nationen-übergreifendes Phänomen. Was sich allerdings auch häuft: Da ist einer krank, und sechs Leute kommen als Begleitung mit in die Praxis oder die Notaufnahme und machen Radau. Das ist bemerkenswert und extrem unangenehm“, sagt Gassen und ergänzt: „Es braucht in solchen Fällen deutliche und schnelle Strafen. Sonst kommt die Botschaft bei einigen Menschen nicht an.“
Justizminister Marco Buschmann und Gesundheitsminister Karl Lauterbach arbeiten dazu an einer Verschärfung des Strafrechts, um Ärzte und Rettungskräfte besser zu schützen. Die Bundesärztekammer unterstützt diese Maßnahmen, fordert jedoch auch effektive Strafverfolgung und Aufklärungskampagnen. Darüber hinaus werden Deeskalationsseminare und spezielle Meldeadressen für betroffene Ärzte eingeführt, um der wachsenden Gewaltbereitschaft entgegenzuwirken. Experten erklären, dass Stresssituationen und unbefriedigte Bedürfnisse oft der Auslöser für solche aggressiven Verhaltensweisen sind.
Der dritte Ernährungspolitische Bericht der Bundesregierung dokumentiert Aufgaben und Maßnahmen im Bereich Ernährung und gesundheitlichen Verbraucherschutz. Das angepeilte Ziel: das Ernährungs- und Bewegungsverhalten in Deutschland zu verbessern. Gesunde Ernährungsgewohnheiten sollen etabliert werden – das soll Übergewicht und Adipositas bei Kindern und Erwachsenen entgegengenwirken. Zusätzlich unterstützt das EU-Schulprogramm den Zugang zu Obst, Gemüse und Milchprodukten für Kinder in Kitas und Schulen.
Ein weiteres Ziel der Bundesregierung ist es, den Verbrauchern informierte und nachhaltige Entscheidungen zu ermöglichen. Dabei spielen klare und verständliche Kennzeichnungen eine wichtige Rolle. Bereits der vergangene Ernährungsreport zeigte, dass die Menschen in Deutschland zunehmend pflanzliche Lebensmittel bevorzugen, wobei der Geschmack eine entscheidende Rolle spielt. Der Anteil der Flexitarier ist stark gestiegen, während der tägliche Fleischkonsum deutlich zurückgegangen ist. Besonders Frauen und jüngere Menschen greifen vermehrt zu vegetarischen und veganen Alternativen.
Das Jahr 2023 war weltweit das wärmste Jahr seit Aufzeichnung – mit ernsten Folgen für die Bevölkerung. In Europa starben über 47.690 Menschen aufgrund hoher Temperaturen, wie eine Studie des Barcelona Institute for Global Health (ISGlobal) zeigt. Nur das Jahr 2022 übertrifft diese Zahl mit geschätzten 60.000 Hitzetoten in Europa noch. Die höchsten hitzebedingten Sterberaten lagen in Südeuropa, wobei Griechenland (393 Todesfälle pro eine Million Einwohner) und Bulgarien (229) die Liste anführten, gefolgt von Italien (209) und Spanien (175). In Deutschland lag die Sterberate 2023 bei 76 Todesfällen pro eine Million Einwohner. Dabei starben in fast allen Ländern deutlich mehr Frauen als Männer an den Folgen der Hitze. Insgesamt waren vor allem ältere Menschen betroffen.
Die Studie zeigt aber auch, dass die Anfälligkeit europäischer Gesellschaften für Hitze im Laufe des Jahrhunderts abgenommen hat – was die hitzebedingte Sterblichkeit um bis zu 80 % reduziert hat. Das ist laut Erstautorin Elisa Gallo „wahrscheinlich auf den allgemeinen sozioökonomischen Fortschritt, die Verbesserung des individuellen Verhaltens und Maßnahmen des öffentlichen Gesundheitswesens wie die nach dem Rekordsommer 2003 durchgeführten Pläne zur Hitzeprävention zurückzuführen“.
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