COPD-Patienten haben häufig niedrige Vitamin-D-Spiegel. Ob die Supplementierung die Lungenfunktion und das Schub-Risiko verbessern kann, lest ihr hier.
Chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD) ist weltweit eine der Hauptursachen für Tod und Krankheit – und Vitamin-D-Mangel ist bei vielen COPD-Betroffenen weit verbreitet. Dieser Mangel steht oft in Verbindung mit schlechterer Lungenfunktion und einem erhöhten Risiko für akute Exazerbationen. Könnte eine Vitamin-D-Substitution hier womöglich helfen? Eine Cochrane-Analyse wollte das klären.
Die Forscher analysierten Daten von zehn klinischen Studien mit insgesamt 1.372 Erwachsenen, die entweder Vitamin D3 oder ein Placebo erhielten. Die Patienten hatten COPD in unterschiedlicher Schwere, die Studie berücksichtigte dabei auch Menschen mit sehr niedrigen Vitamin-D-Spiegeln (< 25 nmol/l) – allerdings betraf das nur insgesamt 123 der Teilnehmer.
Die Ergebnisse fielen ernüchternd aus: Vitamin D hatte insgesamt kaum Einfluss auf die Häufigkeit von Exazerbationen (RR 0,98; 0,86–1,11) und auch nicht auf die Lungenfunktion: Die durchschnittliche Veränderung des FEV1 im Interventionsarm war zwar um 2,82 höher, aber statistisch nicht signifikant (KI 95 %: -2,42 bis 8,06). Ebenso wenig Einfluss hatte Vitamin D auf die Sterblichkeitsrate (OR 1,13; KI 95 %: 0,57–2,21).
Die Autoren der Studie betonen allerdings, dass für Menschen mit extrem niedrigem Vitamin-D-Spiegel eine ergänzende Therapie womöglich einen Unterschied machen könnte – das konnte die Analyse nicht klären. Hierzu sei weitere Forschung nötig, die gezielt den Nutzen und potenzielle Risiken für diese besonderen Patientengruppen untersucht.
Quelle:
Williamson et al. Vitamin D for the management of chronic obstructive pulmonary disease. Cochrane Database of Systematic Reviews, 2024. doi: 10.1002/14651858.CD013284.pub2.
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