Erster US-Amerikaner an H5N1 gestorben, Personalprobleme an Kliniken verschärfen sich und vermeintliche hMPV-Ausbrüche in China. Diese News lest ihr hier im Schnelldurchlauf.
In den USA ist erstmalig ein Mensch an der aktuell zirkulierenden Vogelgrippe-Variante gestorben. Dabei handelt es sich um denselben Menschen, der bereits im Dezember schwer an der Infektion erkrankt war – der erste schwere Verlauf in den USA. Den Behörden zufolge war die betroffene Person über 65 Jahre alt, hatte bekannte Vorerkrankungen und sowohl mit Geflügel aus privatem Besitz als auch mit Wildvögeln Kontakt.
In Analysen der CDC konnten allerdings keine relevanten Genveränderungen in den Virenproben des Patienten gefunden werden. Die CDC stuft die Gefahr für die Bevölkerung deshalb weiterhin als gering ein. Seit 2024 gibt es 66 bestätigte H5N1-Fälle in den USA mit nunmehr einem Todesfall. Laut WHO sind weltweit insgesamt über 950 Fälle bekannt, von denen knapp die Hälfte tödlich verlief. Die meisten Todesfälle gab es in Indonesien, Ägypten, Kambodscha und China.
In Deutschland arbeiten rund 64.000 Ärzte mit ausländischen Wurzeln. Die größte Gruppe darunter kommt derweil aus Syrien – mit rund 5.758 berufstätigen Ärzten. Diese wiederum arbeiten mehrheitlich an deutschen Krankenhäusern (4.987). Dass viele von ihnen nach dem Sturz des Assad-Regimes über eine Rückkehr in die Heimat nachdenken, dürfte den deutschen Gesundheitssektor vor weitere Probleme stellen, wie Michael Weber, Präsident des Verbandes leitender Krankenhausärztinnen und -ärzten, weiß: „In ländlichen Regionen halten syrische Ärztinnen und Ärzte die Versorgung in Krankenhäusern aufrecht, ohne sie wird es eng.“ Der Chef der Deutschen Krankenhausgesellschaft, Dr. Gerald Gaß, bestätigte, dass eine Abwanderungen „in der Personaldecke ohne Zweifel“ spürbar sei. Was also tun?
Neben dem Versuch, ältere Ärzte mit vergünstigten Arbeitsbedingungen im Job und junge Kollegen durch moderne Arbeits(zeit-)modelle im Land zu halten, heißen die mittel- bis langfristigen Lösungen (und da sind sich Politik wie Verbände einig) Studienplätze schaffen, die Ausbildung überarbeiten und günstige Bedingungen in der Weiterbildung garantieren. Mit Blick auf die Quantitäts-Steigerung wiederholte Bundesgesundheitsminister vor Kurzem seinen Wunsch: „Wir brauchen 5.000 Medizinstudienplätze mehr pro Jahr.“
Während es die Forderung in die politischen Papiere von BÄK, Virchowbund und weitere schaffte, darf man derweil hinterfragen, wie ernst der Minister den Wunsch verfolgt – flog der Agendapunkt aus der letzten Fassung des ohnehin vertagten Gesundheitsversorgungsstärkungsgesetzes doch ganz hinaus. Zurück bleibt am Ende ohnehin einfachste Mathematik: Gingen die syrischen Ärzte geschlossen in die Heimat, stünden wir mit 5.000 neuen Studierenden da, wo wir jetzt stehen.
Gerüchte über hMPV-Ausbruch in China
In Teilen Chinas soll es Ausbrüche des humanen Metapneumovirus (hMPV) gegeben haben, auf sozialen Netzwerken kursieren Videos von überfüllten Wartezimmern. Das Virus verursacht RSV-ähnliche Symptome, darunter Husten, Atemnot und in schweren Fällen Lungenentzündung oder Bronchiolitis.
Laut WHO kann dieser Ausbruch bisher nicht bestätigt werden. Die gemeldeten hMPV-Fälle in China und Europa liegen im einstelligen Bereich; das entspricht dem üblichen saisonalen Muster. Dennoch sollte das Virus aufgrund möglicher schwerer Verläufe bei den gefährdeten Gruppen – Kleinkindern und immungeschwächten Menschen – nicht unterschätzt werden. Da hMPV per Tröpfcheninfektion übertragen wird, empfiehlt das Chinese Center for Disease Control and Prevention Masken und Händewaschen als Schutzmaßnahmen.
Bildquelle: erstellt mit Midjourney