Die Depression hat sich in den vergangenen Jahren zu einer Art Volkskrankheit entwickelt. Immer mehr Menschen werden aufgrund einer Depression krankgeschrieben, aber ebenso viele sind krank, ohne es zu merken. Hochfunktionale Depression nennt sich diese Form, bei der die Freude am Leben immer weiter schwindet. Zunächst merken die Betroffenen nichts von Ihrer psychischen Krankheit und meistern trotz der Erkrankung ihren Alltag. Aber eines Tages ist das nicht mehr möglich.
Vielfach wird der Begriff Depression verwendet, um ein Stimmungstief zu beschreiben. Unzufriedenheit im Beruf, die dunkle Jahreszeit, Liebeskummer, das Alter oder der Verlust eines geliebten Menschen – alles sind Ursachen für eine Depression. In den meisten Fällen handelt es sich aber um eine depressive Phase, die wieder vorübergeht oder aus eigener Kraft überwunden wird. Die Betroffenen finden von allein wieder zurück zur Lebensfreude und zur Zufriedenheit. Handelt es sich aber um eine Depression im medizinischen Sinne, zu der auch die hochfunktionale Depression gehört, dann sind die Betroffenen nicht mehr in der Lage, sich selbst zu helfen. Hier findet eine chemische Veränderung im Gehirn sowie in anderen Körperbereichen statt, die nicht einfach wieder verschwindet.
Menschen, die depressiv sind, leiden unter Schlaflosigkeit, sie haben negative Gedanken, sehen keinen Ausweg mehr und sind antriebslos. Der Leidensdruck ist in diesen Fällen sehr hoch, was nicht selten im Suizid endet. Damit es aber nicht so weit kommt, müssen Depressionen sowohl durch einen Therapeuten als auch mit Medikamenten behandelt werden.
Was die hochfunktionale Depression so gefährlich macht, ist, dass sie über einen langen Zeitraum unbemerkt bleibt. Hochfunktional bezieht sich darauf, dass die Menschen, die unter dieser Form leiden, immer noch „funktionieren“. Deshalb wird sie häufig auch nur als eine depressive Verstimmung eingestuft, die Situation selbst kann jedoch über Jahre hinweg anhalten. Die Symptome sind deutlich weniger stark ausgeprägt als es bei einer klassischen Depression der Fall ist. Die hochfunktionale Depression ist immer unabhängig von der jeweiligen Lebenssituation. Im Beruf läuft alles reibungslos, die Beziehung ist in Ordnung und die Familie ist intakt – obwohl es keine schwerwiegenden Probleme gibt, sind die Betroffenen trotzdem unglücklich.
Sie sind nicht mehr in der Lage, tiefe, reine Freude zu empfinden. Ob es der erste Kaffee am Morgen oder das zufällige Treffen mit einem alten Freund ist – es entsteht kein Gefühl der Freude. Ganz gleich, ob es ein leckeres Essen, ein kleines Geschenk oder nur ein Kompliment ist, demjenigen, der unter einer Depression leidet, ist so etwas egal. Sie grübeln viel, ziehen sich zurück, liegen in der Nacht wach und empfinden eine innere Leere, die langsam, aber sicher zur Qual wird.
Wer eines der Symptome bei sich entdeckt oder einen solchen Fall in der Familie hat, sollte handeln, und zwar so schnell wie möglich. Eine Depression ist kein Stigma, sondern eine Erkrankung, die sich behandeln lässt. Viele haben Angst, sich jemandem anzuvertrauen und wollen nicht als Versager gelten. Das Verschweigen macht aber alles jedoch nur noch schlimmer. Alle, die keinen Freund oder ein Familienmitglied haben, dem sie sich anvertrauen können, sollten unbedingt einen Therapeuten aufsuchen. Dieser wird im Rahmen der Behandlung versuchen, die Ursache zu finden, und auch die richtigen Medikamente verordnen.
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