Am Sonntag wird die neue Bundesregierung gewählt. Wir wollten wissen, inwiefern euer Job im Gesundheitswesen das Kreuz auf dem Wahlbogen beeinflusst. Das sind eure Antworten.
In drei Tagen wird gewählt, der Wahlkampf ist in vollem Gange. Obwohl es aktuell viele Probleme im Bereich Bildung und im Gesundheitswesen gibt, ist das Thema Migration Dreh- und Angelpunkt der aktuellen Diskussionen der Parteien.
Die Probleme um Finanzierung und Fachkräftemangel im deutschen Gesundheitssektor sind für euch – die DocCheck Community – alltäglich präsent. Wir wollten deshalb von euch wissen, inwiefern diese Themen eure Wahl beeinflussen. Hier sind eure Antworten.
Rund 300 Leser haben an unserer Umfrage teilgenommen – 102 sind bis zum Ende drangeblieben. Hiervon war der Großteil (34 %) an einer Klinik tätig, 18 % in einer Praxis 12 % in einer Apotheke, 11 % in der Pflege und der Rest in Rettungsdienst (4 %), Verwaltung (1 %) oder sonstigen Berufen (20 %).
Die meisten von euch haben sich für die Wahl mit den jeweiligen gesundheitspolitischen Positionen der Parteien auseinandergesetzt – 68 % zumindest überblicksartig, 28 % haben die Programme komplett durchgelesen.
Es wird klar: Eurer Ansicht nach bekommt das Gesundheitswesen zu wenig Aufmerksamkeit – von allen Parteien.
Die meisten der Befragten sind der Meinung, dass die tatsächlichen Themen von der Politik nicht erkannt werden. Fast ein Drittel denkt, dass nur ein völlig neues System die vorhandenen Probleme lösen kann. Ein weiteres Drittel sieht, dass zumindest das nötigste von den Parteien adressiert wird.
Für mehr als die Hälfte der Befragten spielt dieser Aspekt aber bei ihrer Wahl ohnehin keine große Rolle. 56 % finden, dass sich die gesundheitspolitischen Punkte aller Parteien ohnehin ähneln und machen ihre Stimme von anderen Punkten abhängig. Immerhin 23 % wählen aber wegen genau diesem Aspekt bei dieser Wahl eine andere Partei als letztes mal. 17 % sind zufrieden mit der Gesundheitspolitik „ihrer“ Partei und 12 % finden das Thema momentan nicht wichtig genug, als dass es ihre Wahlentscheidung beeinflussen würde.
Auch beim Thema Migration und seiner Bedeutung für das Gesundheitswesen und die Wahl der Partei gab es verschiedene Lager.
Die Hälfte der Befragten finden das Thema zwar wichtig, aber nicht entscheidend. Fast 32 % ist es jedoch wichtig genug, um zu entscheiden, welche Partei sie am Sonntag wählen. Etwa 10 % finden das Thema nicht relevant und 16,5 % sagen, es würde medial hochgespielt werden und der Gesundheitssektor habe drängendere Probleme.
Am Ende haben wir euch noch gefragt, welche gesundheitspolitischen Themen für euch besonders wichtig und ausschlaggebend für das Kreuz auf dem Wahlbogen sind. Die häufigsten Antworten hatten mit der akuten herrschenden Personalnot zu tun – sei es in Kliniken oder im ambulanten Sektor wie der Kranken- und Altenpflege. Geld spielte ebenfalls eine große Rolle – bei der Finanzierung der Krankenhäuser, Pflegeheime und Apotheken oder den zu niedrigen Löhnen der Mitarbeiter.
Einige von euch sind für die Einführung eines einzigen Versicherungssystems in der Pflege- und Krankenversicherung für alle. Die Verbesserung der Ausbildung und eine Entbürokratisierung wurde ebenfalls mehrfach genannt, genauso wie eine Reformation der Fallpauschale, eine Gesundheitsreform und die Gewährleistung einer besseren Behandlungsqualität.
Ob die nächste Regierung sich dieser Themen annehmen wird? Es bleibt zu hoffen.
Bildquelle: Getty Images, Unsplash+