In Deutschland leiden mehr als 23 Millionen Menschen unter einer Allergie und die Zahlen steigen weiter. Damit haben sich Allergien zu einer Volkskrankheit entwickelt. Die Ursachen für diese Erkrankung sind vielfältig. Hausstaub und Katzenhaare, Blüten und Pollen, bestimmte Lebensmittel und Hunde – dies ist nur ein kleiner Ausschnitt einer breit gefächerten Palette von Allergieverursachern. Auch immer mehr Kinder sind betroffen und sie trifft eine Allergie nicht selten besonders hart. Jede Allergie hat ihre spezifischen Symptome, aber nicht immer kann man von einem Symptom auf eine klassische Allergie schließen.
Besonders der Heuschnupfen ist eine weitverbreitete Form der Allergie. Zu Schnupfen, verstopfter Nase und tränenden Augen gesellt sich noch ein unangenehmer Husten, der selbst in der Nacht keine Ruhe gibt. Nächtliches Husten bei Kindern sollten Eltern keinesfalls unterschätzen, denn hinter dieser Art von Husten können sich auch ernste gesundheitliche Probleme verbergen. So kann sich aus dem allergischen Husten „Asthma bronchiale“ entwickeln. Deshalb ist es wichtig, so schnell wie möglich einen Lungenfacharzt aufzusuchen, um mögliche Erkrankungen der Atemwege schnell zu erkennen. Für die Belastung von Lunge und Bronchien sind aber nicht nur Pollen verantwortlich, auch Tierhaare können eine schwere allergische Reaktion hervorrufen.
Nicht nur Husten, tränende Augen und eine verstopfte Nase sind unschöne Begleiterscheinungen einer Allergie, auch Hautausschlag gehört zu den möglichen Symptomen. Bläschen, Flecken, Quaddeln oder Schuppen können deutliche Zeichen für eine Allergie sein. Sie sind, wie der nächtliche Husten, ein Zeichen für eine Abwehrreaktion des Körpers. Kommt es zu einem Hautausschlag bei Kindern, dann kann sich hinter diesem Ausschlag auch eine andere Erkrankung verbergen. Bei Kindern ist es häufig eine Neurodermitis, Hautveränderungen treten jedoch auch bei Kinderkrankheiten wie Windpocken, Masern und Röteln auf. Eltern sollten daher möglichst schnell einen Kinderarzt aufsuchen, um die Ursache abzuklären.
Eine Allergie ist immer eine Überreaktion des Körpers auf eine bestimmte Substanz oder einen bestimmten Stoff. Düfte können eine Allergie auslösen, ebenso wie Medikamente, die Sonne, Blütenpollen oder Lebensmittel. Die Auslöser sind in der Regel harmlos, die Symptome aber nicht immer. Beispielsweise kann eine allergische Reaktion gegen Nickel und gegen Latex dafür sorgen, dass die Haut anschwillt. Bei Kontaktallergien bilden sich kleine Blasen und nässende Stellen auf der Haut, die sich im späteren Verlauf entzünden können. Eine solche Reaktion kann nur einige Stunden, aber auch Tage dauern. Handelt es sich um eine sogenannte Kontaktdermatitis, dann können die Schwellungen und Rötungen am ganzen Körper auftreten.
Erdbeeren und Nüsse, Haarfärbemittel und Kosmetik – die Liste der Auslöser einer Allergie ist sehr lang. Die Mehrzahl der Betroffenen hat ihre Allergie im Griff und weiß, was zu tun ist, falls es zu einem neuen Schub kommt. Bei Kindern tritt eine Allergie in den meisten Fällen plötzlich auf. Vorzeichen, die darauf hingedeutet hätten, dass eine Unverträglichkeit vorhanden ist, treten nicht auf. Speziell in einer Situation kann es schnell lebensgefährlich werden, wenn nämlich ein anaphylaktischer Schock ausgelöst wird. Bei dieser schwersten Form einer Allergie brauchen die Betroffenen sehr schnell einen Arzt. Hierbei werden nicht nur die Haut oder die Atemwege, sondern der ganze Körper in Mitleidenschaft gezogen. Außerdem kommt es zu einer vermehrten Ausschüttung von Histaminen, die eine gefährliche Kettenreaktion auslösen.
Bei Allergikern, die einen Schock erleiden, weiten sich zunächst die Blutgefäße, zudem kommt es zu Erbrechen, gefährlichen Krämpfen und starken Magenschmerzen. Lebensgefahr besteht immer dann, wenn sich die Luftröhre verengt und die Betroffenen ersticken können. Im schlimmsten Fall führt eine Anaphylaxie zu einem Versagen des Kreislaufs und damit zum Tod. Helfen kann nur eine sofortige Behandlung. Viele Menschen, die unter Allergien leiden, haben deshalb immer ein Set für den Notfall dabei. Dabei handelt es sich um einen Adrenalin-Autoinjektor oder einen sogenannten EpiPen. Die besondere Spritze funktioniert automatisch, es muss lediglich die Verschlusskappe geöffnet und das Mittel in den Oberschenkel gedrückt werden. Ein Klick zeigt an, dass die Spritze das benötigte Adrenalin freisetzt. Das Ganze dauert rund zehn Sekunden.
In den meisten Fällen sind Allergien harmlos und führen nicht zu lebensbedrohlichen Situationen. Aber manchmal kann selbst der Stich einer Biene dafür sorgen, dass es zu einer heftigen allergischen Reaktion kommt. Dies ist vor allem bei Kindern der Fall, die ein noch nicht so gefestigtes Immunsystem haben. Dank der modernen Medizin ist es heute möglich, dass Allergiker sich schnell selbst helfen können. Neben einem EpiPen, gibt es auch unter anderem auch ein Asthmaspray für den Fall einer gefährlichen Atemnot. Grundsätzlich gilt, dass Menschen, die unter einer Allergie leiden, jeden Kontakt zu einer Substanz vermeiden, die eine gefährliche Reaktion auslösen kann.
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