Prostatakrebs (PCa) ist die häufigste Krebsart bei Männern – in Deutschland liegt der prozentuale Anteil bei ca. 25 %.1 Im lokal begrenzten Stadium, ist eine kurative Behandlung möglich, im metastasierten Stadium nicht mehr.2,3
Mögliche Anzeichen sind:4,5
Jedoch wächst das Prostatakarzinom häufig langsam und unbemerkt, sodass die Symptome erst im fortgeschrittenen Stadium auftreten.2,3 Deshalb ist eine frühzeitige Diagnostik wichtig.2,3 Dafür haben Männer ab 45 Jahren einmal jährlich Anspruch auf eine Vorsorgeuntersuchung.2,3,6
Besteht Interesse zu einer Früherkennung von Prostatakrebs, empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Urologie (DGU) Männern ab 45 Jahren eine individuelle Beratung - bei bestehendem familiärem Risiko sogar bereits ab 40 Jahren. Verschiedene Methoden können bei einer Früherkennung in Frage kommen.6 Aktuell wird die digitale-rektale Untersuchung (DRU) der Geschlechtsorgane und Lymphknoten in der Leiste von den Krankenkassen übernommen.6,7 Die Untersuchung ist schnell und in der Regel schmerzfrei, aber dabei ist es nur möglich, oberflächlich gelegene und größere Karzinome zu ertasten.6,7 Sehr kleine oder ungünstig gelegene Tumoren bleiben unerkannt.7 Darüber hinaus schreckt diese Methode einige Männer davor ab, zur Vorsorge zu gehen – aus Scham oder Angst.2
Eine sensitivere Methode stellt die Blutanalyse des prostataspezifischen Antigens (PSA) dar – die Kosten dieses PSA-Tests trägt der Patient derzeit selbst (individuelle Gesundheitsleistung; IGeL).6,7 Jedoch gilt dieser Test als uneindeutig: Ein normaler PSA-Wert schließt ein Karzinom nicht sicher aus, und ein erhöhter PSA-Wert bestätigt nicht zwangsläufig eine Krebsdiagnose.6,7 Verschiedene Faktoren wie Harnwegs- oder Prostataentzündungen, gutartige Veränderungen sowie äußeren Druck auf die Prostata (z. B. durch eine DRU oder Radfahren) können sich auf den PSA-Wert auswirken.6,7
Bei auffälligen Tastuntersuchungen oder einem PSA-Anstieg oder einem erstmaligen PSA-Wert > 4 ng/ml, sollten weitere Untersuchungen wie Magnetresonanztomografie (MRT) der Prostata und eine Biopsie durchgeführt werden.7
Eine frühe Diagnose ermöglicht eine schnellere und schonendere Therapie, die das Fortschreiten des Karzinoms verhindern oder aufhalten kann.6,7 Doch die PCa-Früherkennung hat auch Kehrseiten, derer man sich bewusst sein sollte, wie Überdiagnosen oder eine unzuverlässige Aussagekraft und Kosten der verfügbaren Testmethoden.7 Zudem benötigt nicht jeder positive Befund eine sofortige Therapie, wenn der Tumor z. B. langsam wächst und keine Beschwerden verursacht.7 Bei frühem Prostatakrebs bietet sich bspw. eine regelmäßige aktive Überwachung (Active Surveillance) des Tumors an.8 Schreitet der Krebs weiter fort, stehen verschiedene Behandlungsoptionen zur Verfügung, darunter:3
Ob und welche Untersuchung gewählt wird, hängt vor allem vom Tumorstadium ab.9 Aber auch das Alter, die körperliche Verfassung sowie persönliche Wünsche und Erwartungen des Mannes können ausschlaggebende Faktoren sein.9 Da Krebstherapien Nebenwirkungen haben können, sind bestimmte Behandlungen für sehr alte Patienten mit schweren Begleiterkrankungen oft weniger geeignet, da sie den Körper stark belasten.9 Patient und Ärztin oder Arzt sollten daher immer gemeinsam entscheiden, welches Vorgehen für die persönliche Erkrankungssituation am besten geeignet ist.9
Persönliche Gründe, was Männer davon abhält, die Krebsvorsorge aufzusuchen und wie viele diese tatsächlich wahrnehmen, lesen Sie hier. Zukünftig sollte das Screening-Programm verbessert werden, indem z. B. eine gezielte Aufklärung, Einladungen für eine niedrigschwellige Terminabsprache sowie neue Untersuchungsmethoden angedacht werden.10
Referenzen
MAT-DE-XTD-2025-00020 | Erstellt Februar 2025