Zu den gesundheitlichen Risiken von Adipositas zählen zahlreiche Begleit- und Folgeerkrankungen, wie Typ-2-Diabetes, kardiovaskuläre Erkrankungen oder Lebererkrankungen. Diese treten je nach Schweregrad der Adipositas in unterschiedlichen Kombinationen auf und werden in der S3-Leitlinie ausführlich erläutert.1
In diesem Beitrag dreht sich alles um Erkrankungen der Leber im Zusammenhang mit Adipositas. Warum ist die Leber betroffen? Was sind die Folgen? Und was kann dagegen unternommen werden?
Die Leber hat eine Vielzahl von Funktionen, die für einen gesunden menschlichen Körper unverzichtbar sind. Dazu gehören unter anderem folgende physiologische Prozesse:
Da die Leber eine zentrale Rolle im Fettstoffwechsel spielt, ist sie besonders anfällig für die Folgen von Adipositas. Wenn sich überschüssiges Fett in den Zellen des Lebergewebes (Hepatozyten) einlagert, kann dies zu einer Fettlebererkrankung führen. Anfangs versucht die Leber, das überschüssige Fett zu verarbeiten, doch bei anhaltender Überlastung wird dieser Mechanismus ineffizient, und es kommt zur Fetteinlagerung.4
In den letzten Jahren stieg die Zahl der Menschen mit Übergewicht oder Adipositas in Deutschland kontinuierlich an. Dabei waren Männer deutlich stärker betroffen als Frauen. Bei Frauen lag die Übergewicht- und Adipositasrate bei 42,5 bzw. 14,8 %, wohingegen sie bei männlichen Patienten bei 62,4 bzw. 18,7 % lag.5
Gleichzeitig bleiben Fettlebererkrankungen eine verborgene globale Epidemie. Laut Schätzungen des Global Liver Institute (GLI) sind weltweit etwa 115 Millionen Menschen betroffen und die Zahl könnte sich bis 2030 verdreifachen.6
Die häufigste Lebererkrankung ist die metabolische Dysfunktions-assoziierte Steatohepatitis (MASLD), welche sich zu Beginn durch eine Vergrößerung und Verfettung der Leber äußert.4,7
Das Risiko dafür steigt mit zunehmendem Body-Mass-Index an.4
Ein charakteristisches Merkmal der MASLD ist eine erhöhte intrahepatische Triglycerid-Konzentration (IHTG). Diese entsteht durch eine verstärkte Fettsäureaufnahme und -synthese sowie eine verminderte Fettsäureoxidation und einen reduzierten Export als Triglyceride. Eine Anreicherung von Triglyceriden über 5 % des Lebervolumens oder -gewichts wird als pathologisch angesehen.4
Eine in diesem Maß ausgeprägte Ansammlung an Fett in der Leber beginnt mit einer Volumenzunahme bis hin zu einer Entzündung der Leber und kann letztlich zu einer Leberzirrhose/Leberversagen führen.1 Zu den Symptomen, die in fortgeschrittener Phase auftreten können, zählen Müdigkeit, Appetitlosigkeit, Gelbsucht, Schmerzen im Oberbauch und eine allgemeine Verschlechterung des Wohlbefindens.8 Zudem beschleunigt Adipositas den Alterungsprozess der Leber, was das Risiko für Leberkrebs erhöhen kann.9
Als Therapiemaßnahme wird eine Gewichtsreduktion und -stabilisierung empfohlen. Dadurch reduzieren sich nicht nur die Fettablagerungen in der Leber, sondern auch das Risiko für Lebererkrankungen. Erste Schritte des Gewichtsmanagement bestehen aus einer Kombination aus ausgewogener Ernährung, regelmäßiger körperlicher Aktivität und Verhaltensänderungen.1 Zusätzlich empfiehlt das Bundesministerium für Bildung und Forschung eine regelmäßige Leberkrebsvorsorge durchführen zu lassen, da eine frühe Diagnose und gezielte Interventionen schwerwiegende Folgen wie Krebs verhindern kann.9
Referenzen:
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