In den vergangenen Jahren ist der Druck auf Arztpraxen und Krankenhäusern mehr und mehr gestiegen. Dies führt dazu, dass die Kosten für Geräte, die benötigten Energien und vor allem für die Behandlung der Patienten immer weiter steigen. Noch drastischer ist jedoch der akute Mangel an Fachkräften im Gesundheitswesen. Welche Auswirkungen haben diese Faktoren mittel- und langfristig auf die Bevölkerung? Wie konnte es so weit kommen und was plant die Politik? Es gibt noch viele Fragen zu diesem Thema, die bisher nicht beantwortet wurden.
Schon vor Corona war bekannt, dass es in Deutschland einen eklatanten Mangel an Nachwuchs im Gesundheitswesen gibt. Deutlich sichtbar wurde dieser Mangel aber erst während der Pandemie. In den Krankenhäusern und Praxen sieht es, den Nachwuchs an Ärzten und Pflegekräften angeht, schon seit Jahren äußerst schwierig aus. Bedingt durch den demografischen Wandel wird die Krise noch weiter verschärft, da die Patienten immer älter werden, was zu einer Zunahme von vielen Erkrankungen führt. Parallel dazu gehen immer mehr Pflegekräfte in Rente und es fehlt an Nachfolgern. All diese Fakten führen schließlich zu einer immer größer werdenden Versorgungslücke im Gesundheitswesen. Laut einer aktuellen Studie werden in zehn Jahren fast zwei Millionen Pflegekräfte fehlen.
Der akute Fachkräftemangel stellt für die Ärzte sowie für die Pflegekräfte eine hohe Belastung dar. So muss in den Kliniken das Pflegepersonal noch mehr Patienten versorgen und hat dafür immer weniger Zeit. In der Folge steigt der Krankenstand, während gleichzeitig die Motivation unter den Pflegekräften permanent sinkt. In einigen Krankenhäusern, wie beispielsweise der Universitätsklinik in Marburg, gab es bereits eine Kündigungswelle aufgrund von Überlastung. Falls in den kommenden Jahren noch mehr Pflegekräfte und Ärzte fehlen, dann können die fehlenden Stellen nicht mehr besetzt werden. Dies macht den Druck noch größer und die Belastung steigt noch weiter an.
Wird der Mangel an Fachkräften in Krankenhäusern, in der Forschung und in den Praxen nicht gestoppt, dann hat das weitreichende Folgen für die Gesellschaft. In ländlichen Regionen etwa, ist der Mangel an Fachärzten, schon jetzt gravierend. Der klassische Landarzt fehlt und die Menschen werden gezwungen, für eine ärztliche Behandlung weit fahren zu müssen. In den Kliniken können die Patienten nicht mehr fachgerecht versorgt werden, wodurch die Wartezeiten auf eine Behandlung oder eine Operation immer länger werden. Damit ist die medizinische Versorgung akut gefährdet. Dazu kommt, dass die Bevölkerung durch Zuwanderung immer weiter wächst, immer mehr Einwohnern stehen immer weniger medizinische Fachkräfte gegenüber. Von dem Mangel ist auch die Forschung betroffen, weil wichtige Projekte nicht mehr verfolgt und finanziert werden können.
Das digitale Zeitalter bietet eine Reihe von Wegen, die aus der Krise führen können. Hier bieten sich unter anderem Home Office Quereinsteiger Jobs an. Telemedizin ist hier nur eine Option, Medical Advisor in der Pharmaindustrie eine weitere. Ärztliche Experten, die auf Frage-Antwort-Portalen im Internet Auskunft geben, sind eine Lösung und auch die ärztliche Selbstverwaltung gehört dazu. Der Arzt von morgen muss nicht mehr zwingend in seiner Praxis anwesend sein, er kann ebenfalls von zu Hause ausarbeiten. Selbst medizinische Vorlesungen sind durch digitale Medien kein Problem mehr, Studenten und Professoren müssen sich nicht mehr im Hörsaal treffen.
Zunehmend arbeiten die Menschen in der heutigen Zeit in einem Büro. Dies hat eine Menge Vorteile, für den Körper jedoch auch gravierende Nachteile. Aus medizinischer Sicht ist die Bildschirmarbeit keine belastungsarme Tätigkeit, da das ständige Sitzen zu Beschwerden im Rücken, Schulter- und Nackenbereich führen kann. Kopfschmerzen sind ebenfalls keine Seltenheit und auch Entzündungen in den Handgelenken führen zu Krankschreibungen. Viele Menschen haben Probleme mit den Augen und auch die Zahl der psychischen Belastungen nimmt stetig zu. Damit diese gesundheitlichen Risiken erst gar nicht auftreten, ist es wichtig, rechtzeitig Vorsorge zu treffen. Ergonomie am Arbeitsplatz kann effektiv dabei helfen, die Probleme im Gesundheitswesen zu minimieren. Ist das Büro richtig gestaltet, dann hilft das dabei, gesund zu bleiben.
Wer gesund sitzen und arbeiten möchte, sollte den passenden Schreibtisch haben. Je nachdem, wie viel Platz gebraucht wird, muss der Arbeitsplatz auch die richtige Größe haben. Der ideale Schreibtisch sollte zwischen 1,20 und 1,60 Meter breit und 80 Zentimeter tief sein. Perfekt ist es, wenn sich die Schreibtischplatte in der Höhe verstellen lässt, so können Mitarbeiter von unterschiedlicher Größe immer bequem und gesund daran arbeiten. Ebenfalls empfehlenswert sind Tische, die sich weit nach oben fahren lassen, sodass das Arbeiten sogar im Stehen möglich ist. Dadurch wird der Rücken geschont und die Konzentration gefördert, zudem ist es ein Mittel gegen Müdigkeit.
Beim Schreibtischstuhl gilt: Die Ober- und Unterschenkel sollten sich mindestens in einem Winkel von 90 Grad zueinander befinden. So wird die Wirbelsäule selbst bei langem Sitzen entlastet und die Gefahr eines Bandscheibenvorfalls sinkt.
Nicht nur die Mitarbeiter im medizinischen Bereich müssen für die Zukunft umdenken, auch auf die Politik warten in diesem Sektor neue Aufgaben.
Die hier angeführten Beispiele sind nur einige der Maßnahmen, die die Politik jetzt schnell und einfach in die Tat umsetzen muss. Falls so etwas wirklich schnell gelingt, dann wurde eine große Hürde auf dem Weg aus der Krise bewältigt.
Viele junge Menschen würden gerne in medizinischen Berufen arbeiten, aber noch immer sind die schulischen Anforderungen zu hoch. Dies betrifft auch die Pflegekräfte, die aus dem Ausland nach Deutschland kommen, um hier zu arbeiten. Diese Mitarbeiter sind dringend notwendig, da das Gesundheitswesen besonders stark vom Mangel an Fachkräften betroffen ist. Im Jahresdurchschnitt 2023/24 konnten knapp 48.000 offene Stellen nicht mit qualifizierten Mitarbeitern besetzt werden. Besonders hoch ist der Mangel bei den Physiotherapeuten, aber auch im zahnmedizinischen Bereich fehlen 7300 Mitarbeiter. In der Krankenpflege kommen noch einmal 7100 dazu, ein gravierender Mangel, den sich ein Land wie Deutschland nicht länger leisten kann.
Urheber: gesundheits-frage.de
Bildquelle: @ depositphotos.com / ufabizphoto