In China hat ein Roboter erstmals selbstständig eine Kieferoperation durchgeführt. Bei der einstündigen Operation wurden einer Frau zwei Implantante eingesetzt. Auch in den USA forscht man an chirurgischen Systemen für Zahnimplantationen. Sind Zahnärzte bald überflüssig?
Ein OP-Roboter konnte einer Patientin zwei 3D-gedruckte Zahnimplantate ohne menschliche Hilfe einsetzen. Zwar waren für Notfälle während der gesamten Kieferoperation Ärzte anwesend, sie mussten aber nicht eingreifen.
Der Roboter arbeitete dabei höchst präzise: Die Abweichungen, mit der die Implantate gesetzt wurden, betrugen maximal 0,2 bis 0,3 Millimeter. Damit der Roboter derart exakt arbeiten konnte, wurden auf der Haut der Patientin Sensoren angebracht. An ihnen konnte sich der der Roboter orientieren, auch wenn sich die lokal betäubte Patientin bewegte. https://www.youtube.com/watch?v=6bXnBto0NNo
China will durch Entwicklungen im Bereich der Robotik den Mangel an Zahnärzten in den Griff bekommen. Man schätzt, dass rund 400 Millionen Chinesen Zahnimplantate benötigen. Pro Jahr können aber nur etwa eine Million Operationen durchgeführt werden. Das führt dazu, dass viele Menschen nicht lizensierte Zahnärzte aufsuchen, was häufig zu Komplikationen führt. Auch in den USA wird bereits mit Roboter-Technik für Zahnimplantationen experimentiert. Im März diesen Jahres hat die Food and Drug Administration (FDA) das Zahnchirurgie-System Yomi zugelassen, das Zahnärzte bei Operationen unterstützt. Dieser Artikel basiert auf einer Meldung aus der South China Morning Post.